Ecuadors nationaler Wahlrat hat Amtsinhaber Daniel Noboa zum Sieger der Stichwahl um das Präsidentenamt erklärt. Nach Auszählung von knapp 93 Prozent der Stimmen erhielt der 37-Jährige nach Angaben des Gremiums 55,8 Prozent der Stimmen und damit rund eine Million mehr als seine linksgerichtete Herausforderin Luisa González.
Noboa hatte während der Auszählung den gesamten Wahlabend über mit mehr als zehn Prozentpunkten vor González gelegen. In der ersten Runde der Präsidentschaftswahl im Februar hatte sein Vorsprung auf die Herausforderin nur bei knapp 17.000 Stimmen gelegen.
González sagte vor jubelnden Anhängerinnen und Anhängern, sie akzeptiere das Ergebnis nicht und werde eine Neuauszählung fordern. Das vom Wahlrat veröffentlichte Ergebnis bezeichnete sie als „den schlimmsten und groteskesten Wahlbetrug in der Geschichte Ecuadors“. Die Politikerin wird von dem im Exil lebenden früheren Präsidenten des Landes, Rafael Correa, unterstützt.
Der 37-jährige Unternehmer Noboa ist seit etwas mehr als 16 Monaten Präsident des südamerikanischen Andenstaats mit rund 17 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern. Er hatte González bereits bei der vorgezogenen Wahl 2023 besiegt und hofft nun auf eine vollständige Amtszeit von vier Jahren. Noboa ist der Sohn eines schwerreichen Bananen-Großunternehmers und widmete seine ersten Monate im Amt dem Kampf gegen die Kriminalität und Drogenterrorismus und rief im vergangenen Jahr unter anderem in mehreren Regionen des Ecuadors den Notstand wegen „bewaffneter interner Kämpfe“ aus.
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