Quartalszahlen: Internetkonzern Meta geknickt mit Ausblick

Meta hat sein Wachstum in den vergangenen drei Monaten weiter beschleunigt. Aber der amerikanische Internetkonzern hat bei der Vorlage von Geschäftsergebnissen einen vorsichtigen Ausblick auf das zweite Quartal gegeben. Die Börse zeigte sich enttäuscht, der Aktienkurs fiel im nachbörslichen Handel zeitweise um mehr als 12 Prozent. Allerdings hat sich Meta an der Börse zuletzt sehr gut geschlagen, in den vergangenen zwölf Monaten hat sich der Aktienkurs mehr als verdoppelt.

Vorstandschef Mark Zuckerberg sprach von einem guten Start in das neue Jahr. Der Umsatz stieg um 27 Prozent auf 36,5 Milliarden Dollar, Analysten hatten im Schnitt mit 36,2 Milliarden Dollar gerechnet. Meta setzt damit seinen Erholungskurs fort. 2022 musste das Unternehmen erstmals in seiner Geschichte einen Umsatzrückgang hinnehmen, und kündigte innerhalb weniger Monate zwei Entlassungsrunden an, die jeweils mindestens 10.000 Arbeitsplätze betrafen. Zuckerberg erklärte 2023 zum „Jahr der Effizienz“ und versprach mehr Kostendisziplin.

Das zeigt sich nun auch in den Ergebnissen: Die Kosten sind nicht annähernd so stark gestiegen wie der Umsatz. Der Nettogewinn hat sich auf 12,4 Milliarden Dollar mehr als verdoppelt. Der Gewinn je Aktie von 4,71 Dollar war um 39 Cent besser als erwartet. Zum Quartalsende hatte Meta gut 69.000 Mitarbeiter. Vor einem Jahr waren es noch mehr als 77.000.

Verstärkte Konkurrenz durch Tiktok

Die zwischenzeitliche Abschwächung hatte mit einem allgemein schwierigeren Werbegeschäft und verstärkter Konkurrenz durch Tiktok zu tun. Außerdem erschwerten es strengere Datenregeln auf Apple-Geräten, Werbung auf Nutzer abzustimmen. Das Umfeld hat sich aber wieder stabilisiert, und Meta hat auch Wege gefunden, den anderen Herausforderungen zu begegnen. Dem Wettbewerb von Tiktok hat der Konzern auf seinen Plattformen Facebook und Instagram die vergleichbare Videofunktion „Reels“ entgegengesetzt.

Meta hat seine Quartalszahlen am gleichen Tag vorgelegt, an dem US-Präsident Joe Biden ein Gesetz unterzeichnet hat, das ein Verbot von Tiktok zur Folge haben könnte. Dem Gesetz nach muss Tiktok innerhalb eines Jahres einen Käufer finden, andernfalls droht eine Sperre. Ein solches Verbot würde Metas wohl wichtigsten Wettbewerber ausschalten.

Für das zweite Quartal sagt Meta einen Umsatz zwischen 36,5 Milliarden und 39 Milliarden Dollar voraus. Das würde einem Wachstum gegenüber dem Vorjahr von 14 bis 22 Prozent entsprechen, und wäre somit eine Abschwächung im Vergleich zum ersten Quartal. Meta kündigte außerdem an, seine Investitionen für dieses Jahr aufzustocken, um verstärkt in seine Initiativen rund um Künstliche Intelligenz zu investieren.

Zuckerberg sagte, er wolle trotz verstärkter Kostendisziplin weiter stark in Zukunftsgebiete wie KI investieren. Erst in der vergangenen Woche hat das Unternehmen neue Versionen seines Sprachmodells Llama und seiner damit arbeitenden Assistenzsoftware Meta AI vorgestellt. Meta AI ist mit dem von Open AI entwickelten Chatbot ChatGPT vergleichbar. Zuckerberg erklärte, es sei der Anspruch seines Unternehmens, „die führende KI der Welt zu bauen“.

Die gute Entwicklung der Meta-Aktie in jüngster Zeit hat auch Zuckerbergs persönlichen Reichtum gemehrt. Nach Angaben des „Bloomberg Billionaires Index“ hat er mit seinem Nettovermögen kürzlich wieder Tesla-Vorstandschef Elon Musk überholt und ist derzeit drittreichster Mensch der Welt. Er liegt gegenwärtig bei 176 Milliarden Dollar, Musk bei 166 Milliarden Dollar. Angeführt wird die Liste von Bernard Arnault, dem Vorstandschef des Luxuskonzerns LVMH, gefolgt von Jeff Bezos, dem Gründer des Onlinehändlers Amazon.

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