Ende September 2025 hatten neun große europäische Banken, darunter die ING, die Deka-Bank und die Uniredit angekündigt, einen Stablecoin herausgeben zu wollen, der der europäischen Regulierungsverordnung Mica enspricht. Nun folgen Taten: Am Dienstag wurden Führungsspitze und Name des Geminschaftsunternehmens verkündet.
Demnach wird das Joint Venture „Qivalis“ (für: Key to value, also Schlüssel zu Werten) seinen Sitz in Amsterdam haben und als E-Geld-Institut von der niederländischen Zentralbank DNB beaufsichtigt werden.
Schon in der zweiten Jahreshälfte 2026 soll Qivalis einen Euro-Stablecoin emittieren, der Grundlage einer gemeinsamen digitalen Bankeninfrastruktur werden soll. Damit sollen Bankgeschäfte und der Handel mit Vermögenswerten auf Basis einer Multi-Blockchain schneller und effizienter abgewickelt werden.
Vorstandsvorsitzender wird mit Jan-Oliver Sell, ehedem Geschäftsführer der Kryptobörse Coinbase in Deutschland. Zudem war Sell früher 18 Jahre in der Vermögensverwaltungsbranche in London tätig. Finanzvorstand wird Floris Lugt, der von der ING kommt, während den Aufsichtsratsvorsitz Sir Howard Davies übernimmt. Dieser war einst der erste Vorstand der britischen Regulierungsbehörde Financial Services Authority und ehedem stellvertretender Gouverneur der Bank of England sowie bis 2020 Verwaltungsratschef der Royal Band of Scotland.
Die gründenden Banken sehen den Schritt als deutliches Signal, dass Europas größte Finanzinstitute konkrete Schritte unternehmen, um eine digitale, blockchain-basierte und vertrauenswürdige Zukunft zu gestalten, die auf der kollektiven Glaubwürdigkeit und der regulatorischen Aufsicht führender europäischer Banken basiere.
Source: faz.net