Psychatrie | „Sich selbst fremd“ von Rachel Aviv: Ein Leiden qua Fallgeschichte

Psychatrie | „Sich selbst fremd“ von Rachel Aviv: Ein Leiden qua Fallgeschichte

Die Essayistin Rachel Aviv hinterfragt in ihrem Buch „Sich selbst fremd“ unsere westlich zentrierte Seelenheilkunde


Wann sind Diagnosen hilfreich, wann übernehmen sie die Deutungshoheit über unser Leben?

Foto: Ronja-Ellina Kappl/Connected Archives


Eine Sechsjährige kommt auf eine Station für Magersüchtige, weil sie das Essen verweigert. Ein Arzt verfällt in tiefe Traurigkeit und weiß nicht, welchem Erklärungsmodell für sein Leiden er folgen soll, eine jahrelange Psychoanalyse hilft nicht. Im postkolonialen Indien wird die spirituelle Hingabe einer Mutter als Schizophrenie gedeutet. Wahnvorstellungen treiben eine junge Afroamerikanerin in den erweiterten Suizid, sie überlebt, einer ihrer beiden Söhne stirbt. Eine junge weiße Amerikanerin wiederum nimmt innerhalb von 14 Jahren 19 verschiedene Psychopharmaka, auf der Suche nach einem Gefühl, das zu ihrem privilegierten Leben passt.

Konkurrierende Wahrheiten

Die Geschichten psychischer Krisen und Erkrankungen sind nie eindeutig, ebens

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