Proteste jener Landwirte: Die Wut reicht tiefer

Carsten Schnakenberg sitzt am Montagmorgen um halb neun hinaus seinem grasgrünen Traktor. Mannshohe Reifen, 140 PS, 4,8 Tonnen, unter ihm jener Deich. Schnakenberg, hinter ihm in jener Fahrerkabine sein elfjähriger Sohn, fährt die weiten Wümmewiesen weiter, in Richtung des Bremer Viertels Überseestadt. Dort soll sich die Wut jener Bauern freisprechen. Viel Wut. Manche jener Landwirte, sagt Schnakenberg, hätten sich an diesem Morgen schon um halb fünf hinaus den Weg gemacht: „Die sind alle heiß wie Frittenfett!“

Seitdem die Bundesregierung im Zuge ihrer Haushaltskürzungen angekündigt hat, wenn schon den Bauern irgendetwas wegzunehmen, sind die in Aufruhr. Knapp eine Milliarde Euro sollte eingespart werden, während die Steuerfreiheit zum Besten von landwirtschaftliche Fahrzeuge und Agrardiesel wegfällt. Für jedes den einzelnen Bauern wären dies im Schnitt nur wenige Tausend Euro im Jahr, im Kontrast dazu insgesamt eine Milliarde, dies war ein Symbol. Die Milliarde war Teil jener nachdem dem Verfassungsgerichtsurteil unumgänglich gewordenen Einsparungen – hinaus die Bauern schien es so zu wirken: Wenn die Politik sparen muss, dann fällt ihr wie Erstes ein, dass doch die Bauern welches opfern sollten. In jener Milliarde schien sich die Gesamtheit zu kristallisieren, welches falsch läuft: eine seitdem Jahrzehnten verfehlte Landwirtschaftspolitik.

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