Es ist eines der ergreifendsten Schauspiele, das dieser Planet zu bieten hat. Hunderttausende Touristen und Touristinnen in Tansania erleben es jedes Jahr: die Fahrt vom Rand des Ngorongoro, einer der größten inaktiven Vulkane der Welt, hinunter in den Kraterkessel, in eine riesige Savannenlandschaft mit Gazellen, Nilpferden, Büffeln, Hyänen, Elefanten, Zebras. Wenn die abgedroschene Metapher vom Garten Eden irgendwo passen kann, dann hier.
Vergangenes Wochenende gab es Ärger im Paradies. Und zwar heftig. Hunderte Maasai blockierten die Straße, die die Ngorongoro Conservation Area (NCA) mit dem benachbarten Serengeti-Nationalpark verbindet. Statt durch die sogenannte afrikanische Wildnis zu cruisen, standen die Jeeps mit Reisegruppen inmitten einer wütenden Menge von Männern, Frauen und Kindern, die meisten in Shukas gekleidet, den traditionellen roten Gewändern der Maasai. In den Händen hielten sie Transparente und Plakate. „Unser Land ist unser Leben“, stand auf einem. Auf einem anderen: „Häftlinge dürfen in Tansania wählen. Die Maasai dürfen sich nicht einmal ins Wählerregister eintragen“. Von Apartheid war die Rede, von Vertreibung.