A
wie Avant la lettre
Wer sich mit jener Geschichte des Stalinismus beschäftigt, kann sich die Reihe jener Fotomanipulationen qua eine Art Suchbild vor Augen resultieren: Da angesprochen Lenin aufwärts einem Foto 1920 vor dem Bolschoi-Theater die Massen, am linken Rand seines Podiums erkennt man Trotzki und Kamenew. Im nächsten ist von beiden keine Spur mehr zu sehen. Manchmal ergibt es regelrechtes Daumenkino: Zuerst steht Stalin da am Tisch mit drei Genossen, dann mit zweien, dann nur noch mit einem und schließlich ganz solo. Eine jener bekanntesten Aufnahmen zeigt Stalin beim Spaziergang vorwärts eines Kanals in Moskau. Rechts hinter ihm läuft Molotow, berühmt dazu, dass Stalin ihn überleben ließ. Zu seiner Linken grinst jener „Giftzwerg“ Jeschow in die Kamera, jener Organisator jener „großen Säuberung“, jener 1940 selbst gesäubert wurde, im wahren Leben wie genauso vom Foto. Insofern waren die Stalin’schen Fotomanipulationen gar keine Fake News, sondern Anpassungen an immer neue, grausame Realitäten. Barbara Schweizerhof
B
wie Bolzenschneider
Mit den Linken hat es die Bild-Zeitung ja nicht so, nichtsdestoweniger eine insbesondere innige Feindschaft hat dasjenige Springer-Blatt mit Jürgen Trittin reinlich, qua jener Grüne Bundesumweltminister im Kabinett Schröder war. „Was macht Minister Trittin aufwärts dieser Gewalt-Demo?“, fragte Bild 2001 und druckte ein Foto, dasjenige den Grünen 1994 in einer Gruppe von Autonomen zeigen sollte, die verknüpfen Bolzenschneider und verknüpfen Schlagstock in jener Hand hielten. Trittin sollte in den Dunstkreis von linken Gewalttätern gerückt werden. Bei genauerem Hinsehen entpuppte sich jener Schlagstock gewiss qua Sicherungsseil, an dem sich Trittin festhielt, und jener Bolzenschneider qua Handschuh. Hätte man aufwärts den ersten Blick wiedererkennen können. Der war nichtsdestoweniger offenbar vernebelt durch den Kampagnenblick jener Redaktion. Immerhin: Bild entschuldigte sich (→ Royals). Philip Grassmann
Kohlenstoff
wie Collage
Zu Händen meinen ersten Freitag-Titel collagierte ich – einst noch in Vertretung – Angela Merkels Kopf aufwärts ein Hasenkostüm (jener Freitag 15/2017). Technisch ganz trivial, nun mal mal den Politikerinnenkopf freigestellt, Stockbild gesucht und eine freche Zeile dazugedichtet. Aufmerksamen Leserinnen sind sicher schon die augenzwinkernden Collagen aufgefallen, die wir hier ausknobeln: Armin Laschet qua zünftiger Fleischer, Jens Spahn müde im Pyjama, Christian Lindner qua erleuchteter Finanz-Jesus? Alles schon gemacht. Dabei ist es immer eine Gratwanderung von launig-heiter via genial-preisverdächtig zu total doof und proletenhaft. Es liegen wenige Entwürfe im Freitag-Giftschrank, die mir sehr unbequem sind, via die ich nichtsdestoweniger nun lachen kann. Es gilt für jedes Redaktion und Grafik: Nur weil einem die digitalen Tools was auch immer zuteil werden lassen, sollte man es nicht immer unbedingt tun (→ Photoshop Philipp). Ein Grund genauso übrigens, warum Sie sich verknüpfen Grafikdesigner nicht zum Feind zeugen sollten. Susann Massute
M
wie Mel Ramos
Mel Ramos, geboren 1935 in Sacramento, ist ein Künstler, jener ohne Rest durch zwei teilbar in den 70er Jahren ungelegen hinterfragt wurde. Die Diskussionen entzündeten sich vor allen Dingen an jener Darstellung des Weiblichen in seinem Werk. Nach seinem Studium begann Ramos Frauen zu malen. Zuerst qua Superheldinnen, die Comics entsprungen waren, doch von jetzt an genauso solche, wie sie die Werbung präsentierte. Aufreizend lächelnde Pin-ups, durch Schlüssellöcher gesehen, die sich aufwärts riesigen Konsumprodukten räkelten.
Photoshop CS ist jener Titel eines Wandobjekts, im Kontext dem Ramos Emaille qua Werkstoff einsetzte. 2008 hat er es geschaffen, in einer Auflage von 125 Exemplaren. Es ist eine typische Ramos-Frau, die da vor einem ihr solange bis zur Taille reichenden Adobe Photoshop CS-Karton posiert. CS ist die achte Version von Photoshop und wurde 2003 für jedes Macintosh und Windows veröffentlicht. Ramos sagte einmal, es sei ihm wichtig, „berühmte kulturelle Symbole zu verwenden, die jeder sofort erkennt“. Marc Peschke
P
wie Photoshop Philipp
„Er hat’s nicht so mit Menschen, nichtsdestoweniger er beherrscht Photoshop wie kein Zweiter.“ So besingt Jan Böhmermann im Magazin Royale eine Figur namens Photoshop Philipp. Der schlaksige Nerd hat eine große Brille und sehr helle Haut von jener vielen Zeit vor dem Computer. Philipp hat in jener Sendung schon Spiegel-Cover kreiert, Weihnachtskarten und SPD-Wahlplakate. Und da er „den schwarzen Gurt in Photoshop“ verfügt, steckt er vermutlich genauso hinterm manipulierten Video mit dem Mittelfinger von Yanis Varoufakis. Adobe Photoshop ist eine teure Software – gerüchteweise nutzt Philipp gewiss die gecrackte Version, getilgt aus diesem Grund nicht für jedes die Nutzung (→ Umsonst). Außerhalb jener Sendung beherrscht Philipp-Darsteller Lorenz Feilke nicht nur Bildbearbeitung: Er wurde genauso Dritter beim Poetry Slam im Eitorfer Jugendcafé. Ben Mendelson
R
wie Royals
Zugegeben, wir nach sich ziehen den Skandal jener Woche – Kate-Gate – in dieser Zeitung bisher sinister liegen lassen. Dabei gab es im Fall des mit Photoshop bearbeiteten Muttertagsfotos von Herzogin Kate und ihren Kindern Prinz George (10), Prinzessin Charlotte (8) und Prinz Louis (5) unendlich viel zu berichten! Spiegel Online zum Beispiel widmete ihm neun Artikel und jener Tagesspiegel holte sich externe Expertise ein: „dpa-Fotochefin zum manipulierten Kate-Foto: ‚Da sind mit Photoshop zwei, drei Fehler passiert.‘“ Lässlich? Mitnichten: „Piers Morgan fordert nach Kates Photoshop-Panne (→ Bolzenschneider) das Originalfoto“, vermeldete Bunte. Solange aber die Forderung des Ex-Sun-Ex-Daily-Mirror-Ex-CNN-Journalisten am Palastzaun abprallt, können wir nur mutmaßen, was auf dem Original zu sehen wäre: ein halb abgenibbeltes Dino-Tattoo auf der Hand von Prinz Louis und Marmelade am Ärmel von Prinzessin Charlotte? Sollte es keine bio-zertifizierte Orangenmarmelade von Opa Charles’ Marke Duchy Originals sein, wäre jener Skandal perfekt. Wir halten Sie aufwärts dem Laufenden. Christine Käppeler
Sulfur
wie Simulakrum
Er wusste es schon, vorher man an digitale Bildbearbeitung in ihrer heutigen Form gar denken konnte: Jean Baudrillard, dieser Großskeptiker unter den modernen Medientheoretikern, proklamierte den Untergang jener Realität. Allerdings ohne dass man es unmittelbar wahrnehmen würde. Denn schleichend sollten insbesondere die neuen Medien die „echte“ Wirklichkeit durch Kopien, die ihr aufs Genaueste ähneln, ersetzen. Von retuschierten Fotografien solange bis hin zu gefakten Handyvideos aus Kriegsgebieten reichen inzwischen jene unüberlegt kaum qua falsch zu identifizierenden Zeugnisse. Und wie es sich für jedes gescheite Propheten gehört, hat genauso jener 2007 verstorbene Philosoph Jean Baudrillard verknüpfen schlauen Begriff für jedes seine Visionen zur Hand, nämlich dasjenige Simulakrum. Es klingt wie ein Monster (→ Avant la lettre) und bewohnt doch längst unseren Alltag. Björn Hayer
U
wie Umsonst
Photoshop ist Weltmarktführer und nicht ohne Rest durch zwei teilbar preiswert. Seit Adobe dasjenige Programm nichtsdestoweniger zum Teil eines Abo-Modells mit monatlichen Kosten gemacht hat, sehen sich immer mehr Nutzer nachdem kostenlosen Alternativen um. Die meisten Menschen nötig haben schließlich gar keine Profibildbearbeitung. Vielen reichen schon die Tools und Filter ihrer Kamera-App aufwärts dem Smartphone. Wer Werbebanner nicht scheut, kann Photopea nutzen. Das läuft komplett im Browser, die Oberfläche ist Photoshop sehr verwandt. Man muss gewiss die Fotos uploaden. Das Programm Krita vereint Bildbearbeitung mit Funktionen von Adobe Illustrator, eignet sich aus diesem Grund genauso für jedes Design- und Zeichenarbeiten (→ Zauberstab). Die meisten Menschen schwören nichtsdestoweniger aufwärts dasjenige Programm mit dem Hundemaskottchen. GIMP heißt die bekannteste Umsonst-Alternative. Die Profisoftware hat was auch immer, welches man braucht. Weil sie zudem geringere Systemanforderungen stellt, läuft sie genauso aufwärts älteren Rechnern. Und sie ist gefestigt: Die erste Version jener Freeware erschien schon vor 29 Jahren. Tobias Prüwer
Z
wie Zauberstab
Eine Design-Standardaufgabe ist dasjenige Freistellen: ein Motiv ausschneiden und dieses in eine fragwürdige Umgebung (→ Collage) oder vor einer poppigen Hintergrundfarbe positionieren. Photoshop bietet zahlreiche Möglichkeiten, dasjenige zu klappen. Die bekannteste ist vermutlich jener Zauberstab und seither jener ersten Version hierbei. Das Werkzeug misst an einer ausgewählten Stelle den Farbwert und wählt nicht aufgefordert die gleichen benachbarten Werte aus. Der Zauberstab erzeugt hierbei so typischerweise ausgefranste Kanten, die Profis sofort wiedererkennen und qua schlechtes Handwerk identifizieren. Gutes Freistellen war von dort stark oft Handarbeit mit dem Zeichenstift-Tool. Scheinbar magisch sind mittlerweile die in Photoshop (→ Umsonst) integrierten KI-Tools. Es braucht nur verknüpfen Klick aufwärts den Button „Hintergrund explantieren“ – hexhex. Susann Massute