Als Putin vor nun einem Jahr seine „Spezialoperation“ in der Ukraine begann, hat er nicht gerade weise gehandelt. Er hat sich auf etwas eingelassen, dessen Abenteuerlichkeit er nicht einkalkuliert hat. Jetzt sitzt er in der Klemme und bekommt die negativen Folgen seines Einsatzes zu spüren. Erfolg ist nicht in Sicht, der Radius seiner Handlungsmöglichkeiten hat sich enorm eingeschränkt.
Wie es weitergehen wird, ist völlig ungewiss. Putin hatte nur die eigene Inszenierung im Blick. Gekränkter Stolz und imperiale Machtgier führten die Regie. In seiner Verblendung hat er seinen Gegner unterschätzt und die Realität aus den Augen verloren. Er hat weder enge Freunde noch engagierte Verbündete; sein Markenzeichen ist die Einsamkeit. Eigentlich ein Tragödienstoff, wie wir ihn lieber von Shakespeare erdichtet auf einer Bühne sehen würden.