Wer auf eine politische Karte Europas blickt, dem fallen zuerst die Landesgrenzen ins Auge, Stadt-Land-Unterschiede werden sichtbar. Doch auch die Geschichte des Kontinents prägt, was die Menschen heute wählen.
So in Polen. Zwischen 1871 und 1918 gehörte der Nordwesten des Landes zum <span data-line=“border“>deutschen Kaiserreich</span>, zuvor war das Gebiet ein knappes Jahrhundert ein Teil Preußens.
Bei der Europawahl im Juni 2024 stimmten im ehemals deutschen Gebiet deutlich mehr Menschen für die <span data-pill=“moderate-right“>Mitte-rechts-Parteien</span> als im Osten des Landes, wo oft die rechtspopulistische PiS-Partei stärkste Kraft wurde. Ein Schatten der Vergangenheit, an den Rändern schon leicht verwaschen und doch noch präsent: eine Phantomgrenze.