Pessachfest: Wo geht’s zur Freiheit?

Pessachfest: Wo geht’s zur Freiheit?

In jeder Generation muss sich der Mensch betrachten, als sei er selbst aus Ägypten ausgezogen.“ Von allen Sätzen der Haggada, der uralten Erzählung des Judentums zum Pessachfest, ist dieses Gebot besonders eindringlich. „Denn hätte Gott unsere Vorfahren nicht aus Ägypten herausgeführt, so wären wir und unsere Söhne und die Söhne unserer Söhne immer noch Pharaos Sklaven.“ So lautet die jährliche Ermahnung, sich nicht nur zu erinnern, sondern sich vorzustellen, man selbst sei in Ägypten ein Sklave gewesen. Über den Menschen, der sich nicht betrachtet, als sei er aus Ägypten ausgezogen, fällt dieser Text ein hartes Urteil: „Da er sich selbst von der Allgemeinheit ausgeschlossen hat, so wäre er dort nicht erlöst worden.“ Vergangenheit und Gegenwart, suggeriert die Haggada, gehören zusammen; Geschichtsbewusstsein schafft durch das Erinnern erst Zugehörigkeit und bedingt sie.

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