Peking: Chinas Regierung kritisiert US-Vorgehen gegen Schiffe

China hat das Festsetzen von Schiffen durch die USA deutlich kritisiert. In einer Erklärung des Außenministeriums in Peking hieß es, die willkürliche Beschlagnahmung von Schiffen anderer Länder sei eine „schwerwiegende“ Verletzung des Völkerrechts. 

US-Präsident Donald Trump hatte vor wenigen Tagen eine
„Blockade“ aller sanktionierten Öltanker angekündigt, die
Venezuela anlaufen oder verlassen. Am Samstag hatten die USA insgesamt
zum zweiten Mal ein Schiff vor Venezuela in internationalen Gewässern
beschlagnahmt. Das Schiff mit dem Namen Centuries habe Rohöl nach China
transportieren sollen, berichtet Reuters nach Einsicht von Dokumenten. Es sei unter dem Falschnamen Crag in Venezuela beladen worden. Laut einem Bericht der New York Times ist es unter der Flagge Panamas gefahren.

Aus dem chinesischen Außenministerium hieß es, Venezuela habe das Recht, Beziehungen mit anderen Ländern aufzubauen. China lehne jegliche einseitige und illegale Sanktionen ab. China ist der größte Abnehmer von venezolanischem Rohöl, welches etwa vier Prozent seiner Importe ausmacht.

Die Regierung von Präsident Nicolás Maduro in Caracas sprach von einem „schwerwiegenden ‍Akt internationaler Piraterie“. Der Vorfall werde dem UN-Sicherheitsrat gemeldet. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Anna Kelly, teilte mit, bei dem Tanker
habe es sich um ein „unter falscher Flagge fahrendes Schiff“ gehandelt.

Offenbar weiteres Schiff von USA verfolgt

Am Sonntag verfolgte die US-Küstenwache laut Berichten ein weiteres Schiff vor der Küste Venezuelas in internationalen Gewässern. Das berichteten unter anderem die Nachrichtenagenturen Reuters und AFP. 

„Die Küstenwache verfolgt aktiv ein sanktioniertes Schiff der Schattenflotte, das Teil der illegalen Sanktionsumgehung Venezuelas ist“, sagte ‍ein US-Regierungsvertreter Reuters. „Es fährt unter falscher Flagge und es liegt ein richterlicher ​Beschlagnahmebefehl vor.“ Ein weiterer Vertreter sagte, der Tanker sei bislang ‌nicht geentert worden. 

Die Regierungsvertreter machten zunächst keine ​Angaben dazu, welches Schiff abgefangen wurde, und nannten auch keinen genauen Ort für den Einsatz. Bereits vor anderthalb Wochen hatten die USA einen Öltanker vor der Küste Venezuelas unter ihre Kontrolle gebracht. 

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