Mohammad Rasoulof erzählt in seinem neuen Film „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ von den Nachwirkungen der Frauenproteste im Iran 2022 auf eine eigentlich angepasste Familie
Ein grauer Novembermorgen in Berlin. Der iranische Regisseur Mohammad Rasoulof ist in der Stadt, um über seinen Film Die Saat des heiligen Feigenbaums zu sprechen. Treffpunkt ist eine Hotelsuite am Kudamm, in die er leise und freundlich mit Handschlag grüßend hereinbittet. Eine Begegnung, die im Frühjahr noch unvorstellbar war. Im April war der 52-Jährige, unmittelbar nach der Fertigstellung seines letzten Films, zu acht Jahren Gefängnis, Peitschenhieben, einer Geldstrafe und der Beschlagnahmung seines Eigentums verurteilt worden. Rasoulof gelang die Flucht, er lebt mittlerweile in Hamburg.
In Die Saat des heiligen Feigenbaums, der im Mai in Cannes uraufgeführt wurde und am 26. Dezember im Kino anläuft, seziert er, wie das Unrechtssystem in Teheran ei