Noch ein paar Wochen bis zur Eröffnung der Olympischen Spiele. Daheim in seinem Dorf im Senegal übt Oumar Diémé schon mal mit der Fackel in der Hand. Er ist jetzt 91 Jahre alt, und am 25. Juli, wenn er die olympische Flamme eine kurze Strecke Richtung Paris tragen wird, soll nichts schiefgehen. „Mein Sohn wird mich begleiten“, sagt er.
Oumar Diémé wird an diesem Tag nicht nur den Senegal vertreten, sondern auch die 20 Männer aus seinem Heimatort Badiana, die wie er zu Zeiten der Kolonialherrschaft für die französische Armee kämpften. Er ist der Einzige, der noch am Leben ist. Für ein Interview mit dem Magazin Africa Report ließ er sich im grünen Boubou mit blauer Armeekappe und mehreren Orden fotografieren. Tirailleurs sénégalais, also Senegalschützen, nannte man Soldaten wie Diémé in der französischen Armee. Wobei diese damals aus einem viel größeren Teil Afrikas kamen als dem heutigen Senegal.