Olaf Scholz: Wie grün ist der Kanzler?

Ist das eigentlich ein guter Job, Kanzler? In diesen Zeiten?! Wahrscheinlich besser als Vizekanzler, wenn schon, denn schon. Aber sonst? Nehmen wir Olaf Scholz und die Ökologie, die Menschheitskrise und die vergangene Woche. Was war da los?

Folgendes: In Frankreich hat die Winter-Trockenheit einen heftigen Streit ums Wasser ausgelöst, Atomkraftwerke, Landwirtschaft und Tourismus balgen sich um das knapp gewordene Gut, Präsident Emmanuel Macron reist eilends zu einem Stausee, um dort neue Wasserrichtlinien bekannt zu geben. In Deutschland tobt nach wie vor der Kampf um das Heizen. Die FDP, eine Partei, mit der Scholz regiert, redet sich in Parteitagsrage und fordert, den von ihr selbst mit verabschiedeten Heizungskompromiss noch mal zu verändern. Bei den Grünen, mit denen der Kanzler ebenfalls koaliert, wirkt der Groll auf die Ergebnisse des Koalitionsausschusses weiter, man sinnt, vorsichtig gesprochen, auf Korrektur. Auf den Straßen um das Kanzleramt blockiert derweil die „Letzte Generation“ den Autoverkehr. Junge Leute bringen sich in Gefahr, weil sie die Welt in Gefahr sehen, sie nehmen sich heraus, andere zu behindern, weil die Zeit knapp wird. Die Gewalt gegen sie nimmt zu, die Rhetorik eskaliert, auch in der Ampel. Zwischendurch wird in Berlin ein Buch vorgestellt, das die Frage aufwirft, wie Ökologie und Demokratie doch noch zu vereinbaren wären. Fernab von Berlin baut Deutschland unterdessen 0,8 Windräder pro Tag, sechs müssten es sein.

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