Öffentliche Schwimmbäder: DLRG warnt vor drohender Schließung Hunderter Schwimmbäder

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) hat davor gewarnt, dass in den nächsten drei Jahren jedes siebte Schwimmbad schließen muss, falls keine umfassenden Sanierungen vorgenommen werden. „Käme es zu diesem Szenario, gingen uns rund 800 Bäder verloren“, sagte DLRG-Präsidentin Ute Vogt. 

Die Daten gehen aus einer Befragung des Deutschen Instituts für Urbanistik unter Finanzverwaltungen in 307 Städten, Gemeinden und Landkreisen hervor. Sie wurde im vergangenen Oktober durchgeführt. Die nichtrepräsentative Untersuchung im Auftrag der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ergab: Bei 62 Prozent der Hallenbäder ist der Investitionsrückstand „gravierend“ oder „nennenswert“. 

Insbesondere im Hinblick auf den Schwimmunterricht und die Ausbildung von Rettungsschwimmern sei dies problematisch. „Die Hallenbäder sind unersetzbar, um die lebensrettende Fertigkeit des Schwimmens zu lehren“, sagte Vogel. Dieser sei derzeit schon nur „sehr eingeschränkt möglich“.

Jedes fünfte Kind kann nicht schwimmen

In 20 Prozent der Schulen sei kein Schwimmunterricht möglich, da die nötige Infrastruktur fehle. Eine Forsa-Umfrage von 2022 im Auftrag der DLRG zufolge hat sich der Anteil
der Nichtschwimmer unter den Sechs- bis Zehnjährigen im Vergleich zu
2017 auf 20 Prozent verdoppelt. Die DLRG-Präsidentin fordert: „Jede Schulklasse sollte möglichst innerhalb von 15 Minuten am Schwimmbad sein; jedes Kind muss während seiner Schulzeit das Schwimmen erlernen – möglichst bereits in der Grundschule.“ 

Bund, Länder und Kommunen müssten aus Sicht der DLRG gemeinsam eine bundesweite Bäderbedarfsplanung umsetzen. Dazu fordert die Gesellschaft erneut einen runden Tisch. Um die Bäder energieeffizienter und unabhängig von der Gasversorgung zu machen, müsse sich der Bund außerdem „künftig viel stärker auch finanziell einbringen“, sagte Vogel.

Die DLRG fordert ein auf die Schwimmbäder angepasstes Investitionspaket. Laut einer Studie der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen beträgt der Investitionsrückstand etwa zwölf Milliarden Euro, gab die DLRG an.

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