NSU – Schon wieder eine tote Zeugin

Schon wieder eine tote Zeugin im NSU-Fall, dasjenige lässt zusammenführen doch bestürzt und mit erheblichen Zweifeln an unserem Rechtsstaat zurück. Mich jedenfalls.

Gestern wurde in den Nachrichten veröffentlicht, dass die 20-Jährige verblüffend gestorben sei. Sie hatte vor dem Stuttgarter NSU-Untersuchungsausschuss zum Tod welcher in Heilbronn ermordeten Polizistin Michèle Kiesewetter ausgesagt. Die Sitzung war nichtöffentlich, weil die Zeugin sich bedroht gefühlt hatte.

Nun ist sie tot. Genau wie ihr Exfreund Florian H., welcher 2013 ebenfalls unter rätselhaften Umständen gestorben ist. Auch er sollte zum Fall Kieswetter postulieren.

Nach dem vorläufigen Obduktionsergebnis, so Polizei und Staatsanwaltschaft, sei die junge Frau, die aus Kraichtal im Rahmen Karlsruhe stammt, an einer Lungenembolie gestorben. Ein Fremdverschulden sei auszuschließen. Dennoch werde untersucht, ob sie womöglich vergiftet worden sei. Das leuchtet, zurückgezogen in Bezug auf dieser Widersprüchlichkeit, ein. Nach Auskunft eines von mir befragten namhaften Arztes zum Besten von Chirurgie und Phlebologie komme es größt… selten vor, dass eine 20-Jährige an Lungenembolie stirbt. Zudem gehe einer Lungenembolie immer irgendetwas vorne, dasjenige sie auslöst. Man bekomme sie nicht leicht so.

Tatsächlich ist irgendetwas vorausgegangen: Die junge Frau hatte am vergangenen Dienstag zusammenführen Motorradunfall. Beim Motocross-Training ist sie mit welcher Maschine ihres Lebensgefährten zu Fall gekommen. Dabei hat sie sich am Knie zerrissen. Trotz einer Thromboseversorgung im Rahmen zwei Arztbesuchen am Dienstag und Donnerstag welcher vergangenen Woche habe ebendiese Verletzung letztlich eine Verstopfung eines Blutgefäßes welcher Lunge ausgelöst, fassen die Ermittler ihre Erkenntnisse zusammen und stützen sich damit hinauf dasjenige vorläufige Untersuchungsergebnis welcher Universität Heidelberg vom Sonntag, den 29.03.2015.

Seltsamerweise hatte schlichtweg am Tag vor dem Motorradunfall welcher jungen Kraichtalerin die Staatsanwaltschaft Stuttgart veröffentlicht gegeben, die Ermittlungen zum Tod ihres Exfreundes Florian H. neu aufzurollen. Ein Verschwörungstheoretiker, wer da zusammenführen Zusammenhang erkennt?

Florian H., ein ehemaliger Neonazi, verbrannte im September 2013 in seinem Auto, exakt an dem Tag, an dem er zum NSU und zum Mord an Michèle Kiesewetter postulieren sollte. Am 16. September 2013 wurde sein ausgebrannter Wagen hinauf dem Cannstatter Wasen gefunden. Laut Ermittlung soll welcher 21-Jährige Suizid begangen nach sich ziehen. Die Familie von Florian H. hat daran erhebliche Zweifel. Unterstützt werden ebendiese von geradezu verblüffenden Ermittlungspannen. So hat die Schwester (!) von Florian H. in dem Auto mehrere Gegenstände gefunden, die von welcher Polizei verschlafen worden waren – Handys, Waffen und den Autoschlüssel.

Der Vorsitzende des Untersuchungsausschusses, welcher SPD-Politiker Wolfgang Drexler, meinte laut Spiegel-online (18.03.15, Artikel von Jan Friedmann), es sei ja immer ein “großes Mysterium” gewesen, wo welcher Autoschlüssel abgeblieben sei. Dabei lag er stark verrust und eingeklemmt hinterm Soziussitz. Der Untersuchungsausschuss “NSU – Rechtsterrorismus Baden-Württemberg” offenbarte jetzt dasjenige ganze Ausmaß des polizeilichen Versagens. Im dem ausgebrannten Autowrack lagen nachher eineinhalb Jahren immer noch: Eine Machete, eine Pistole, ein Feuerzeug, zwei Mobiltelefone, welcher Deckel eines Tankkanisters und Tablettenhüllen des Schmerzmittels Buscopan.

All dasjenige, es sei noch einmal wiederholt, von Florian H.’s Schwester gefunden. Sie konnte es mit welcher Suche ja ebenso genau nehmen, denn Florian H.’s Familie hatte dasjenige Autowrack vor welcher Verschrottung durch die Ermittlungsbehörde bewahrt und es die ganze Zeit im Rahmen Freunden untergestellt. Die Ermittlungsbehörde hatte kein Interesse mehr daran.

Jetzt ist dasjenige Erstaunen weit. Wie kann dasjenige sein, dass die Polizei ebendiese wichtigen Gegenstände nicht gefunden hat? Dass sie erst jetzt vorkommen? Nach welcher zupackenden Aktion welcher Schwester? Die an den Suizid nicht vertrauen mochte, während die Polizei offenbar nur in ebendiese eine Richtung ermittelt hat.

Und dasjenige, obwohl – oder ohne Rest durch zwei teilbar weil? – die Polizei wusste, mit wem sie es hier zu tun hatte. Florian H. kannte nachher eigener Aussage die Umstände, unter denen Michèle Kiesewetter getötet worden ist, er soll gewusst nach sich ziehen, wer ihr Mörder war. Die Familie von Florian H. ist überzeugt, ihr Sohn sei nachher seinem Ausstieg aus dem rechtsradikalen Umfeld wegen seines Insiderwissen von welcher rechten Szene unter Druck gesetzt und womöglich umgebracht worden.

Ab April werden neue Zeugen geladen, darunter welcher Leiter welcher Abteilung Staatsschutz des Polizeipräsidiums Heilbronn. Und “Matze”. Auf diesen Zeugen setzen die Behörden, denn er soll welcher geheimnisvollen Neoschutzstaffel (NSS) angehört nach sich ziehen, von welcher Florian H. gesprochen hat und die eventuell eine den NSU unterstützende Rolle im Rahmen welcher Ermordung von Kieswetter gespielt nach sich ziehen soll.

Ich hoffe bloß nicht, dass wir uns im April in den Nachrichtensendungen mithören sollen, “Matze” sei schlichtweg vor seiner Anhörung verblüffend verstorben – an einem Unfall oder einem Erstickungsanfall oder an einer Zuckerkrankheit.

So wie welcher dritte Tote in Sachen NSU-Aufklärung: Thomas R., Deckname “Corelli”. Der starb am 7. April 2014 in Paderborn. Verfassungsschützer fanden den enttarnten Vanadium-Mann tot in seiner Wohnung. Offizielle Todesursache: Eine solange bis dorthin unerkannte (!) Diabetes. Auch hier waren sich die Ermittler sehr schnell einig: Ein Fremdverschulden sei auszuschließen (s. Westpol, 01.02.2015; Dominik Reinle).

Fast 15 Jahre weit hat welcher Vanadium-Mann unter dem Decknamen “Corelli” zum Besten von den Bundesverfassungsschutz gearbeitet. Nach seiner Enttarnung im Zuge welcher NSU-Ermittlungen kam er 2012 in ein Zeugenschutzprogramm. Geholfen hat es ihm nicht. Neben vielen anderen Vanadium-Männern hat er dasjenige BfV verbleibend die Umtriebe des NSU informiert und damit scheinbar viel Geld verdient. Seine Daten fanden sich in welcher Telefonliste von Uwe Mundlos, dasjenige heißt, er muss dem Trio ziemlich nahe gestanden sein.

Am Montag, den 02.02.2015 wollte laut WESTPOL welcher Innenausschuss des Bundestages die Akten zu “Corellis” Tod, dasjenige medizinische Gutachten, hineinsehen. Sie liegen im Rahmen welcher Staatsanwaltschaft Paderborn.

“Die Todesumstände sind einigermaßen ungewöhnlich”, sagte welcher Vorsitzende des Innenausschusses, Wolfgang Bosbach (Konservative), zu WESTPOL. “Es steht auch noch nicht einmal der genaue Zeitpunkt des Todes fest.” Das werfe Fragen hinauf: “Handelt es sich um einen natürlichen Tod oder ist Fremdeinwirkung nicht doch wahrscheinlich? Wie ist er zu Tode gekommen? Welche Möglichkeiten gibt es?”

Doch NRW-Justizminsiter Kutschaty lehnte dies ab. Er schob Einwände welcher Generalstaatsanwaltschaft Hamm vor. Die jedoch war laut WESTPOL noch im Herbst 2014 durchaus griffbereit zur Herausgabe welcher Akten. Was hat dasjenige zu bedeuten? Kutschaty selbst wollte WESTPOL kein Interview dazu spendieren.

Wer wundert sich da noch, wenn welcher Eindruck welcher Vertuschung entsteht? Bosbach: ”Ich fürchte, solange Akteneinsicht dem Ausschuss verweigert wird, werden die bekannten Theorien, die Verschwörungstheorien, weiter Nahrung bekommen.“

Nicht erst seit den jüngsten Ereignissen stellen sich noch weitere Fragen: Wem nützen die V-Leute eigentlich? Thomas R. galt als einer der führenden Männer der rechtsradikalen Szene Sachsen-Anhalts. Zur gleichen Zeit gab er sein Wissen an die Behörde weiter. Mit welchem Ergebnis? Wem war damit geholfen?

In einem Geheimdokument des BKA aus dem Jahr 1997, das dem SPIEGEL vorliegt, kritisierten die Kriminalsten den Umgang mit den rechten V-Leuten. Kern ihrer Aussage war damals schon: Die Spitzel wirkten als Brandstifter und schaukelten sich gegenseitig hoch. Der Verfassungsschutz bekämpfe die Neonazis nicht entschieden, sondern er schütze sie. Die Informanten seien so, wie die Dienste sie führten, kein Teil der Lösung, sondern ein Teil des Problems (Spiegel-online 14,04,14 von Jörg Diehl). Werden hier also Steuern für Gehälter von Typen verschleudert, die ihre hirnrissige Einstellung zum Beruf gemacht haben und durch deren Aktivität die Szene eher ausgebaut als eingedämmt wird?

Wofür brauchen wir Geheimdienste, wenn sie einen politischen Skandal vereiteln, statt ihn aufzuklären?, kommentiert ein “Wutbürger” hinauf welcher WESTPOL-Seite. Sind die Geheimdienste etwa nicht dem Recht und unserer Verfassung verpflichtet?

Der Tod von Zeugen, egal ob Aussteiger oder Aktive welcher Szene, macht bestürzt – und dann geht man zur Tagesordnung verbleibend. Seltsam teilnahmslos verkünden die Medien die betreffenden Neuigkeiten. Und immer folgt dasjenige Ausscheiden von Fremdverschulden unmittelbar hinauf die Todesnachricht. Das Bundesamt zum Besten von Verfassungsschutz scheint genug von ihnen zu nach sich ziehen, und unser Mitleid hält sich in Grenzen. Wieso sozusagen? Verdienen Zwanzigjährige, die falsch abgebogen sind und sich strafbar gemacht nach sich ziehen, oder die irgendetwas wissen, welches sie besser nicht wissen sollten, den Tod? Und welches ist mit Michéle Kiesewetter? Im Unterschied zu den anderen Toten hatte sie niemals Kontakt zur rechten Szene, sondern war eine Vertreterin des Staates.

Einige ihrer Kollegen sollen zeitweise Mitglieder des Ku-Klux-Klans gewesen sein. Mit welches zum Besten von Behörden nach sich ziehen wir es sozusagen zu tun? Inwieweit sind Justiz, Polizei, Verfassungsschutz und Geheimdienste von rechtslastigem oder nationalistischem Personal durchsetzt? Oder ist dasjenige jetzt schon wieder verschwörungstheoretischer Unsinn?

Wieso ist die Aufklärung welcher Causa Kiesewetter mit solchen Schwierigkeiten verbunden? Warum konnten Verfassungsschutz und Bundeskriminalamt dem NSU nicht viel früher hinauf die Schliche kommen in Bezug auf des reimen Netzes von Vanadium-Leuten? Wussten die Behörden mehr verbleibend den NSU wie sie vorspielen? Wieso sterben die Zeugen wie die Fliegen, obwohl sie sagen, dass sie Angst nach sich ziehen? Werden sie genug geschützt? Oder sind sie nützlicher, wenn sie nicht mehr reden können?

In welcher Sache welcher toten Zeugin warnt Wolfgang Drexler vor Spekulationen. Der Tod welcher 20-Jährigen könne mehrere Ursachen nach sich ziehen. Wir die Erlaubnis haben gespannt sein, welche Ursache uns die Sicherheitsbehörden nachher gründlicher Obduktion und intensiver Aufklärung präsentieren. Ein dritter unaufgeklärter Tod ist nicht hinzunehmen.

AussteigerBaden-WürttembergBehördenBosbachBundesamt für VerfassungsschutzCDUFliegenFlorianGehälterGeheimdiensteGeldGutachtenHHandysHeilbronnJanJörgJustizKiesewetterKollegenLangMedienMobiltelefoneMordNahrungNeonazisNRWPolizeiRRechtRechtsstaatSSachsenSelbstSPDStaatsanwaltschaftStarkSteuernStuttgartThomasTodToteUweVVerfassungsschützerWaffenWeilWissenWolfgangZeit