Nordsee: Eine Wattwanderung zur Kormoraninsel erfordert Mut – ein Zurück gibt es nicht – WELT

Wolframir stillstehen an einem trüben Wintermorgen an welcher Amrumer Odde, welcher Landspitze im Norden welcher Insel. Es ist noch zwielichtig, ein fahles Licht flutet weiterführend dasjenige Watt. Dark Blome greift zum Mobiltelefon. „Ich melde uns jetzt zwischen den Rettungsdiensten an und gebe die Strecke durch; so wissen die Leute aufwärts dem Rettungskreuzer und die Feuerwehren aufwärts Föhr sowie hier aufwärts Amrum, dass wir unterwegs sind und sich niemand verirrt hat.“ Gut zu wissen, dass Leckermaul Bescheid weiß.

Unser Ziel ist eine Insel, die es vor einigen Jahren noch weder noch gab. Dreieinhalb Kilometer zu tun sein wir durchs wintersteife Watt wandern, um sie zu hinhauen. Es ist die Kormoraninsel zwischen Amrum, Sylt und Föhr. Wobei es sich vielmehr um eine Sandbank handelt, die dem Meer entstieg und seitdem Sturm und Flut trotzt. Der Amrumer Nationalpark-Wattführer Dark Blome führt Gäste dorthin, sogar im Winter.

Den Kompass hat er derbei, GPS-Navigation, Telefon, Erste-Hilfe-Set. Wir stecken solange bis zu den Achseln in wasserdichten Watthosen und tragen warme Sachen drunter. Verpflegung ist eine Selbstverständlichkeit und fernerhin ein solides Zeitfenster zu Gunsten von diesen Trip, denn man weiß nie, welches da im Freien aufwärts dem Meeresboden kommt. Ein Grund, solche Tour im Winter zu zeugen, ist gewiss fernerhin Abenteuerlust.

Die Flut macht den Rückweg nachdem Amrum unmöglich

Das Loslaufen ist ein Moment des Loslassens. Sich zwischen Eiseskälte und schneidender Brise von welcher Kante zu explantieren, in dasjenige unendliche Unbekannte hinauszugehen, dasjenige erfordert zusammensetzen klaren Willen. Ja, es braucht eine Portion Mut zu Gunsten von diesen Moment. Z. Hd. manchen Gast ist dies die größere Hürde qua welcher tiefe Priel, vor dem wir nachdem ein paar Minuten stillstehen.

Doch wir packen es an und stillstehen von kurzer Dauer darauf solange bis zu den Hüften im eiskalten Wasser. Die Rucksäcke im Arm, tasten wir uns vorsichtig Schritt zu Gunsten von Schritt voraus und vorbeigehen eine gelbe Metallboje, die in den Wellen tanzt.

Als wir aufwärts welcher anderen Seite dieses Flüsschens am Meeresboden antanzen, spüren wir: Wir nach sich ziehen die Demarkationslinie zur Einsamkeit überschritten. Auf einer ausgedehnten Wattfläche laufen wir tropfend weiter, queren Sandbänke und Wasserläufe. Es mögen viele davon sein, doch wir sind in absoluter Menschenleere unterwegs. Und jetzt gibt es kein Zurück mehr.

Quelle: Infografik WELT

Die Wanderung ist eine Art Einbahnstraße Richtung Föhr. Der Rückweg nachdem Amrum ist nur kurze Zeit später durch Priele abgeschnitten, die mit welcher Flut im Verstellen volllaufen. Wir blicken uns um.

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Die Nordspitze Amrums ist im Dunst verschwunden, wir sind aufwärts uns bloß gestellt, und die große Leere vor uns, einer Wüste gleich, ist nicht ohne Rest durch zwei teilbar verheißungsvoll, und Oasen sind nicht in Sicht. Gleichwohl verspricht die Kormoraninsel zusammensetzen besonderen Zwischenhalt.

Es ist sonderbar still. So still, dass man solche Stille förmlich spürt. Kein Wellenschlag, kein Möwenschrei, gar nichts außer unseren Schritten verursacht Geräusche. Wo sonst kommt praktisch noch dasjenige Gefühl aufwärts, wirklich im Freien zu sein?

Die Kormoraninsel scheint aufwärts dem Watt zu schweben

Eine gute Stunde nachdem wir den breiten Priel in unserer Gummikluft gequert nach sich ziehen, ändert sich welcher Meeresboden. Der Sand ist nun strukturierter, die Verspülungen sind knietief. Sie gleichen einem verwirrenden Muster aus ebenso hohen Sandverwerfungen.

Die Strömung bewegt ständig riesige Sandmengen und verändert den Meeresboden. Hier bewegt sich irgendetwas, vielleicht sieht so dasjenige allererste Entstehen einer Insel aus, eine Verwerfung in welcher Gleichförmigkeit. Vorstellbar.

Das versunkene Doggerland

Nur konzis 10.000 Jahre ist es her, qua weite Teile welcher Nordsee noch nicht von Wasser wolkig waren. Damals verband dasjenige Doggerland Großbritannien noch mit dem Kontinent. Forscher suchen dort nun nachdem Siedlungsspuren.

Quelle: marum.tv

Wattführer Blome blickt mit dem Fernglas nun häufiger nachdem Norden: Der Dunst wird lichter, es schimmert ein Stück fernen Meeresbodens heller qua seine Umgebung. Aber ist dasjenige schier Meeresboden? Nein.

Mit jedem Schritt, den wir näher kommen, wird lukulent: Das muss die Kormoraninsel sein, welches Blome fernerhin gleich bestätigt. Man sieht sie beim Anmarsch, wie sie aufwärts dem Watt zu schweben scheint. Eine schöne Illusion.

Ein fragiles Gebilde mitten in welcher Nordsee

Selbst zwischen dem so routinierten Dark Blome, einem ruhigen Mann, welcher seit dieser Zeit Jahrzehnten in den Gefilden immer wieder unterwegs ist und durch seine Art seinen Gästen die Sorgen aufwärts so einem Wattabenteuer nimmt, ist die Freude weit, qua wir den festeren Grund welcher Insel unter den Füßen spüren.

Das Eiland ist winzig, geschätzt 120 mal 20 Meter. Ohne Kompass wäre es kaum zu finden, denn es liegt mitten unter dieser unermesslichen Weite. Dort anzukommen vermittelt ein Gefühl, dass man sich aufwärts sich verlassen, dass man es schaffen kann. Es ist fernerhin ein Gefühl von Freiheit derbei, vor allem im Winter mit seinem unkalkulierbaren Wetter.

Unter unseren Schritten schmettern Muschelschalen. Wir stillstehen aufwärts einem Strand, welcher vielleicht vier, fünf Meter breit ist. Der Sandrücken welcher Insel hebt sich um zusammensetzen Meter vom Watt ab. Jeder Dezimeter an Höhe verschafft Distanz zum Untergang.

Der Sand strahlt und führt den Blick vorwärts welcher geschwungenen Insel hinaus aufwärts die See; dorthin aus diesem Grund, wo solche Insel einst herkam und wohin sie notfalls wieder verschwinden wird. Es gibt nichts, worüber sich welcher Blick verankern könnte. Aber es schärft den Blick hierfür, wo man ist: aufwärts einem fragilen Gebilde im Nirgendwo, wo die stetige Veränderung die einzige Konstante zu sein scheint.

Die „Insel“ ist mehr eine Art höhere Sandbank

Die Kormoraninsel begann sich vor mehr qua 20 Jahren zu erheben, seitdem verändert sie permanent Lage und Umfang. Im Jahr 2000 wurde sie erstmals aufwärts Seekarten verzeichnet. Zurzeit verkleinert sie sich, sagt Dark Blome. 500 Meter weit war dasjenige Eiland schon mal.

Dünen nach sich ziehen sich bislang nicht weltmännisch, fernerhin Pflanzen sich noch nicht angesiedelt, immerhin ein Paar Austernfischer und manche Seeschwalben. Die nach sich ziehen vor ein paar Jahren hier gebrütet, wie Blome sich erinnert. Manchmal zeugen es sich Seehunde unkompliziert. Ansonsten deutet nichts aufwärts Leben hin.

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Der Begriff „Insel“ scheint unpassend, zumindest immerhin irgendetwas voreilig gewählt. Denn sie ist im eigentlichen Sinne ein Hochsand, eine Art höhere Sandbank, die nur seltener von welcher Nordsee überspült wird. Ist dieses Stück Neuland von Dauer, oder wird es wieder untergehen?

Dass es existiert, hat sich zumindest unter den Kormoranen noch nicht herumgesprochen, denn die gibt es hier nicht. So umgibt die Namensgebung ein kleines Geheimnis, dasjenige fernerhin Wattexperte Blome nicht lüften kann.

Beim Wattwandern Seehunde entdeckt

Wir setzen uns in den Sand und blicken aufwärts eine surreale Sandlandschaft. Vor uns liegt eine weit geschwungene Bucht: Die Kormoraninsel hat ohne Rest durch zwei teilbar die Form einer nachdem Nordost geöffneten Sichel, ebenso schmal ist sie zudem.

Dieses Neuland lockt unweigerlich zu Erkundungen. Obwohl doch nichts darauf wächst oder sonst irgendetwas von offensichtlichem Interesse ist. Es ist nur Sand, unterwegs in Raum und Zeit; tatsächlich stammen die Körner größtenteils von welcher Insel Sylt, wie Untersuchungen treu nach sich ziehen.

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Es hellt aufwärts – und fernerhin dies macht den Reiz einer Wattwanderung im Winter aus; was auch immer ist unbeschlagen und lukulent. Tang, Holzstücke und Muscheln sind angespült, wir suchen Bernstein. Gehen wir weiter, blickt Blome immer wieder durch dasjenige Fernglas. Wozu? „Ich halte Ausschau nachdem Seehunden, wir wollen sie nicht unnötig stören.“

Würden wir sie erspähen, wir schlügen zusammensetzen großen Bogen. In den vergangenen Sommern war am östlichen Ende welcher Sandbank ein tiefer Kolk, eine Lagune. Dort spielten sie und sonnten sich. Heute sehen wir Robben weiter westlich.

Eine halbe Stunde lassen wir uns Zeit, dann zu tun sein wir weiter Richtung Föhr. Vor Amrum, wo wir am Morgen losgegangen sind, strömt längst die Nordsee mit gewaltiger Kraft durch die Priele. Sie flutet den Meeresboden, sie bewegt ihn und baut ihn um.

Ein vorhergehender Blick zurück aufwärts diesen sonderbar schimmernden Sand. Blome peilt mit dem Kompass; Kurs 106 Grad Ostsüdost. Muntere Vögel trippeln weiterführend dasjenige Watt – nun sind sie künftig wieder unter sich, die wenigen Residenten welcher Kormoraninsel, die keine ist. Irgendwo da im Freien aufwärts 54° Nord 44’ und 8° Ost 21’ und ein paar Sekunden.

Aber welches heißt dasjenige schon so genau. Denn heute ist die Kormoraninsel hier, und eines Morgens ist sie vielleicht schon wieder fort.

Diese Robben können singen

Forschern welcher schottischen Universität St. Andrews ist eine kleine Sensation gelungen. Sie nach sich ziehen Kegelrobben dasjenige Singen beigebracht. Und die Ergebnisse können sich vernehmen lassen.

Quelle: WELT

Tipps und Informationen

Anreise: Mit dem Auto weiterführend die A23 von Hamburg weiterführend Heide, weiter aufwärts welcher Bundesstraße 5 nachdem Dagebüll, wo die Fähre nachdem Amrum abfährt. Wer sein Auto mit aufwärts die Insel nehmen möchte, sollte zusammensetzen Fährplatz zwischen welcher Wyker Dampfschiffsreederei reservieren (faehre.de). Dagebüll Mole erreicht man fernerhin mit dem Zug (bahn.de). Auf Amrum pendeln zwischen den Inseldörfern Busse, außerdem gibt es viele Rad- und Wanderwege. Auf welcher Insel gibt es eine Tankstelle.

Unterkunft: Im Friesendorf Nebel in welcher Inselmitte etwa im empfehlenswerten „Hotel Friedrichs“ ab rund 100 Euro zu Gunsten von die Übernachtung im Doppelzimmer (hotel-friedrichs.com). Schöne Ferienwohnungen, ebenfalls in Nebel, können im reetgedeckten Haus „Rauag Huk“ zwischen Familie Isemann angemietet werden, ab 80 Euro in welcher kalten Saison (rauaghuk.de).

Wattwandern: Niemals bloß ins Watt umziehen! Nationalpark-Wattführer Dark Blome bietet die beschriebene Wattwanderung im Winter von Amrum zur Kormoraninsel (und weiter nachdem Föhr) zu Gunsten von Einzelne oder kleine Gruppen an, Kosten: 27 Euro pro Person (Watthosen werden gestellt). Z. Hd. die Strecke von rund 13 Kilometern werden inklusive Aufenthalt aufwärts welcher Kormoraninsel etwa vier solange bis fünf Stunden veranschlagt, eine sportliche Kondition ist von dort erforderlich. Die Rückfahrt von Föhr nachdem Amrum erfolgt mit welcher Fähre, Fährkosten und Transfers umziehen extra. Wem solche Tour zu mühevoll erscheint, kann an einer kürzeren Wattwanderung teilnehmen, die jedoch nicht zur Kormoraninsel führt, Dauer: 2,5 Stunden, Strecke: acht Kilometer, Anmeldung jeweils erforderlich (der-inselläufer.de).

Aufwärmen: Nach welcher Wattwanderung kann man in Norddorf zum Beispiel im „Café Schult“ einkehren – es warten Waffeln oder hausgemachte Friesentorte. Gut gekocht wird im „Hotel Seeblick“ im gleichen Ort (seeblicker.de). In Wittdün gibt es die deutschlandweit bekannte Whiskybar „Blaue Maus“ (blauemaus-amrum.de).

Auskunft: amrum.de

Die Teilnahme an welcher Reise wurde unterstützt von Nordsee-Tourismus-Service/Tourismus und Stadtmarketing Husum/Amrum Touristik. Unsere Standards welcher Transparenz und journalistischen Unabhängigkeit finden Sie unter axelspringer.de/unabhaengigkeit.

Dieser Artikel wurde erstmals im Januar 2020 veröffentlicht.

Source: welt.de

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