Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat nach Angaben von Staatsmedien eine Ausweitung der Urananreicherung angeordnet, um das Atomwaffenarsenal seines Landes zu verstärken. Die Zahl der dafür nötigen Zentrifugen solle erhöht werden, sagte Kim nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA bei dem Besuch einer Urananreicherungsanlage.
Den Angaben zufolge informierte sich Kim in der Anlage über die Produktion von waffenfähigem Kernmaterial und stellte dort einen langfristigen Plan zur Produktionssteigerung vor.
Laut der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap hat Nordkorea mit der Mitteilung erstmals seine Urananreicherungsanlage in den Fokus der staatlichen Öffentlichkeitsarbeit gerückt und erstmals Einzelheiten dazu öffentlich bekannt gegeben. Die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA machte jedoch keine Angaben darüber, wann der Besuch genau stattgefunden haben soll und wo sich die Urananreicherungsanlage befindet.
Erst zu Beginn der Woche hatte Kim davon gesprochen, den Bestand seiner Nuklearwaffen „exponentiell“ erhöhen zu wollen. Zudem warf Kim demnach „feindlichen“ Kräften vor, Nordkorea mit Atomwaffen angreifen zu wollen. Welche Länder er damit genau meinte, ließ Kim offen.
Das Stockholmer Friedensinstitut Sipri schätzt, dass Nordkorea über rund 50 atomare Sprengköpfe verfügt. Das ist allerdings nur eine grobe Schätzung. Das Land ist wegen seines Atomprogramms mit weitreichenden UN-Sanktionen und Einfuhrverboten belegt. Der letzte bekannte Atomtest hat im Jahr 2017 stattgefunden.
Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben sich zuletzt deutlich erhöht. Nordkorea baute in den vergangenen zwei Jahren seine Raketentests aus und verschärfte seine Rhetorik gegen die USA und Südkorea. Mit Russland gibt es eine verstärkte militärische Zusammenarbeit: Mehreren Berichten zufolge soll Nordkorea Millionen Artilleriegranaten an Russland liefern, mit denen die Ukraine angegriffen werde.