Nordamerika: Kanada plant riesige Ölpipeline pro Export nachher Asien

Kanadas Premier Mark Carney treibt Pläne für eine neue Ölpipeline voran. Die 1.000 Kilometer lange Röhre soll Öl aus der Provinz Alberta zu einem Exportterminal an die Westküste bringen, berichtet der Sender CBC. Dafür unterzeichnete Carney eine Absichtserklärung. Das Ziel der kanadischen Regierung: Kanada soll unabhängiger von den USA werden. Dorthin wird bisher das allermeiste Öl verkauft. 

Kernstück der Vereinbarung ist, dass die Regierung den Bau der Pipeline unterstützt. Sie soll täglich eine Million
Barrel Öl transportieren. Von der Westküste werde das Öl hauptsächlich über den Pazifik nach Asien verschifft. Carney lobte bei der Unterzeichnung, damit werde Kanada stärker und unabhängiger. Er betonte, dass die einst engen Beziehungen zu den USA nun oft ein Nachteil seien. 

Heftige Kritik an den Plänen

Umweltschützer kritisierten das Projekt allerdings deutlich. Sie werfen der Regierung vor, ihre Klimaschutzziele aufzugeben und stattdessen die Ölindustrie zu stärken. Kulturminister Steven Guilbeault trat wegen der Pläne zurück. Für die neue Pipeline sollen mehrere Umweltgesetze abgeschwächt werden.

Kritik kam auch von der Regierung der am Pazifik liegenden Nachbarprovinz von Alberta, British Columbia. Durch diese Provinz würde die neue Pipeline führen. Regierungschef David Eby kritisierte mögliche Umweltschäden und ausufernde Kosten sowie die noch fehlende Routenplanung für die Pipeline. Denn noch ist völlig unklar, wer das milliardenschwere Bauprojekt wann durchführen wird.

Ölsandabbau ist stark umstritten

Die Provinz Alberta hat riesige Ölreserven. Das meiste liegt im Athabasca-Gebiet in Form von Ölsand, einer teerartige Substanz, die ähnlich aussieht wie klebriger Asphalt. Das stark ölhaltige Produkt wird im Übertagebau abgebaut und mit hohem Energieaufwand verflüssigt. Umweltschützer kritisieren das Verfahren seit Langem wegen der Folgeschäden.

Das Verbrennen von Öl, Gas und Kohle setzt klimaschädliche Treibhausgase frei, die den Planeten gefährlich aufheizen. Die fatalen Folgen sind heftigere und häufigere Dürren, Stürme, Waldbrände und Überschwemmungen. Große Flächenbrände gab es 2025 auch in Kanada. Diese hielten bis Anfang September an und verursachten dort die zweithöchsten jährlichen Emissionen seit Beginn der Aufzeichnungen – nur übertroffen vom Jahr 2023. Rauchschwaden zogen dabei im August über den Atlantik bis nach Westeuropa.

AsienAtlantikAugustAuslandBauBeziehungenBritish ColumbiaDavidEinstExportFreiGasKanadaKohleKostenKritikLangeMarkMillionÖlÖlindustriePazifikPipelinePlanetenPlantRegierungStarkStevenUmweltschützerUSAWaldbrändeWill