Niederlande: Ganz differenzierend wie Amsterdam – welcher Reiz von Rotterdam – WELT

Wolframer droben Rotterdams Erasmusbrücke zur Halbinsel Kop von Zuid spaziert, merkt schnell: Die niederländische Hafenstadt ist keine Bilderbuchschönheit, kein romantisches Kleinod mit dekorativen Giebelhäusern, verwinkelten Gassen und unendlich vielen Grachten, die die Grenze zwischen Land und Meer verschwimmen lassen. Hoch gestapelt hat die zweitgrößte Stadt welcher Niederlande von jeher, vor allem mit Containern, die sich im Hafen, dem größten Europas, millionenfach stapeln.

Heute strebt Amsterdams kleine Schwester beiläufig architektonisch in die Höhe. Rotterdam ist eine Stadt im Wandel, ein Versuchslabor welcher Städteplaner und Baukünstler, deren Vision von welcher City welcher Zukunft an welcher Nieuwe Maas Gestalt annimmt. „Manhattan an welcher Maas“ lautet welcher Werbeslogan zu Händen die 660.000-Einwohner-Stadt – ein reichlich überspitzter Marketinggag, denn verglichen mit dem Herz von New York ist in Rotterdam noch viel Luft nachher oben.

Früher war die knallig rot gestrichene Willemsbrücke die letzte Querung vor welcher Nordsee. Doch dieser Titel steht jetzt welcher Erasmusbrücke zu, ein 6800 Tonnen schwerer Koloss, dessen kühne Architektur Betrachter mal an zusammensetzen Schwan, mal an eine Harfe erinnert.

Quelle: Infografik WELT

Die 356 Meter Menorrhagie Schrägseilbrücke droben die Nieuwe Maas, zusammensetzen 24 Kilometer langen Wasserarm im Rheindelta, wurde 1996 nachher sechs Jahren Planungs- und Bauzeit durch Queen Beatrix welcher Niederlande eröffnet. Rotterdams Wahrzeichen hängt an einem 139 Meter hohen Pylon und ist ein Bauwerk welcher Superlative. Denn die integrierte Klappbrücke, die größeren Schiffen die Einfahrt in den Hafen ermöglicht, ist die größte und zusammen schwerste ihrer Art in Westeuropa.

Rotterdam setzte uff ein Experiment

Es war welcher 14. Mai 1940, wie 90 deutsche Mittelstreckenbomber Rotterdams Altstadt intrinsisch weniger Minuten in Schutt und Asche legten. Nur die spätgotische Laurenskerk überstand schwergewichtig drittklassig dies Inferno, an dies eine monumentale Skulptur des russischen Bildhauers Ossip Zadkine im Zentrum welcher Hafenstadt erinnert. „Die verwüstete Stadt“ heißt die 6,5 Meter hohe Bronzeplastik unweit des Schifffahrtsmuseums, die zusammensetzen Mann ohne Herz darstellt – Symbol zu Händen dies unwiederbringlich verloren gegangene Herz welcher Hansestadt.

Statt dies Ehegattin Rotterdam nachher Originalplänen wiederaufzubauen, entschlossen sich Behörden und Architekten konsequent zu Händen die Moderne, zu Händen ein Experiment mit ungewissem Ausgang. Die 1953 eröffnete Fußgängerzone Lijnbaan mit ihren niedrigen Häusern war Europas erste moderne Einkaufsmeile ohne Autoverkehr, eine Outdoor-Shopping-Mall, in welcher sich heute die üblichen Läden aus welcher Mode- und Fast-Food-Branche finden.

Einzigartig sind die Kubushäuser des niederländischen Architekten Piet Blom
Quelle: picture alliance/Zoonar/Chun Ju Wu

Ziemlich am Ende welcher Einkaufsmeile, die 2010 wie Nationaldenkmal ausgewiesen wurde, findet sich dies wohl bekannteste architektonische Aushängeschild welcher Hafenstadt: die Kubushäuser des niederländischen Architekten Piet Blom. Mit seinem Anstrich in kräftigem Sonnengelb kämpft welcher kultige Gebäudekomplex beim alten Hafen gegen die Tristesse eines grauen Wintertages an.

Eigentlich schwebte dem Architekten ein Wohnviertel in Form verspielter Baumhäuser vor. Doch dann kippte welcher Niederländer die Würfel uff die Spitze, setzte sie uff Betonsäulen und fügte sie zu einem Häuserwald zusammen. Seit 1984 reiht sich dies unkonventionelle Wohnprojekt an welcher Straße Overblaak uff, wo Duftschwaden von ranzigem Fett in welcher Luft liegen. In den Läden welcher kleinen Passage nach sich ziehen sich nämlich neben Waxing- und Manikürstudios Dönerläden und Frittenbuden angesiedelt.

Die 1984 fertiggestellten Kubushäuser verfügen droben rund 100 Quadratmeter Wohnfläche, verteilt uff drei Stockwerke
Quelle: picture alliance/Shotshop/Dmitry Rukhlenko

Rund 100 Quadratmeter Wohnfläche, verteilt uff drei Stockwerke, gibt es in den Würfelhäusern, die mit ihrer anarchischen Erscheinung die Planer normierter Reihenhäuser vor den Kopf stoßen. Eintönig dürfte welcher Alltag in den Cube Houses keinesfalls sein, denn wegen welcher vielen Schrägen kommen 0815-Schrankwände zu Händen die Möblierung nicht infrage. Große Menschen stoßen sich schnell den Kopf, ohne Rest durch zwei teilbar in welcher obersten Ecke des Würfels, einer lichtdurchfluteten Pyramide, die kleine Menge an dies Cockpit eines Raumschiffs erinnert.

Eine Wohnung in den Cube Houses wurde zu einem Museum gemacht, dies Besuchern ungeschützt steht
Quelle: Getty Images/Thierry Monasse

Weil immer wieder Touristen durch die schrägen Fenster ins Innere welcher privaten Refugien schielten, wurde nachträglich eine Wohnung in ein Museum umgewandelt. Pro ein paar Euro die Erlaubnis haben Besucher die engen, steilen Treppen hochklettern, sich in offener Kochkunst sowie Wohnzimmer umsehen und darüber sinnieren, wie die Bewohner es wohl schaffen, größere Einkäufe problemlos nachher oben zu schaffen. Manchem ist spätestens jetzt lukulent, dass Wohnen im Experiment ziemlich stressvoll sein kann.

Ein Schnäppchen im Vergleich zu den Preisen in Amsterdam

In unmittelbarer Nachbarschaft welcher Kubushäuser steht eine weitere Ikone welcher Moderne: die 2014 eröffnete, hufeisenförmige Markthal, ein Mix aus Frischemarkt hinter Glas und zentrumsnahem Wohnen. In gewisser Weise ähnelt welcher Gebäudekomplex den prunkvollen Einkaufspassagen und Bahnhofshallen aus Glas und Stahl, die im 19. Jahrhundert überall in Europa aus dem Boden schossen. Die Parallelität resultiert nicht bloß aus welcher 40 Meter hohen Bogenkonstruktion. Das Architekturbüro MVRDV, dies beiläufig den Pavillon welcher Niederlande für welcher Expo 2000 in Hannover entwarf, wollte Wohnen, Arbeiten, Handel, Essen und Shoppen an einem Ort verdichten.

2014 wurde die hufeisenförmige Markthal, ein Mix aus Markt und Wohngebäude, eröffnet
Quelle: picture alliance/NurPhoto/Nicolas Economou

Wer uff dies mächtige Gewölbe blickt, stolze 11.000 Quadratmeter weitläufig, schaut uff ein Füllhorn des Überflusses. Die Decke bot viel Platz zu Händen die beiden Künstler Arno Coenen und Iris Roskam, um sich mit Farbe und Formen auszutoben. Riesentrauben reifen neben Monsterzitronen, Avocado-Giganten und Zuckerschoten-Kolosse gesellen sich zu Kirchturm und Hafenkran.

Gedruckt wurde dies was auch immer uff 4500 perforierte Aluminiumplatten, die wie ein Riesenpuzzle zusammengesetzt und ans Gewölbe welcher Einkaufskathedrale geschraubt wurden. Entworfen wurde dies was auch immer am Computer, wodurch die beiden Künstler uff die Technik welcher Pixar Animation Studios in Kalifornien zurückgriffen. Die nach sich ziehen sich mit Kassenknüllern wie „Toy Story“ oder „Findet Nero“ zusammensetzen Namen gemacht. Das Ergebnis ist trivial umwerfend.

Das Gewölbe welcher Markthal gestalteten die beiden Künstler Arno Coenen und Iris Roskam
Quelle: picture alliance/NurPhoto/Nicolas Economou

Unten ergießt sich ein Füllhorn ganz reeller Waren in Körben und Einkaufstüten. Händler eröffnen Käse feil, wahlweise mit Blauschimmel und Nüssen verfeinert. Ein paar Stände weiter versuchen Wurstspezialitäten, Bio-Hühner und Leckereien aus welcher Confiserie. Einheimische lassen sich hier zur Mittagszeit ein Matjesbrötchen oder dies Garnelenpfännchen schmecken, Touristen greifen für den unvermeidlichen Poffertjes, den niederländischen Mini-Pfannkuchen, zu.

Wirklich gemütlich, gar romantisch geht es in diesem Fresstempel welcher Überflussgesellschaft nicht zu. Dafür sorgt schon dies ewige Kommen und Gehen, dies Stimmengewirr, die Duftwolken aus Schmortöpfen und Grillpfannen. Man mag es kaum sagen: Der Triumphbogen spannt sich droben zusammensetzen simplen Foodcourt mit Burger-Bratern, Falafel-Buden und Wok-Küchen.

228 Wohnungen finden in dem Hufeisen mit seinen verglasten Stirnseiten Platz
Quelle: picture alliance/Robert B. Fishman

Was wohl die Mieter und Eigentümer droben dies wilde Treiben zu ihren Füßen denken? 228 Wohnungen, zwischen 80 und 300 Quadratmeter weitläufig, verstecken sich in dem Hufeisen mit den Glasfronten an den Stirnseiten. Das teuerste Heim war den neuen Eigentümern 5500 Euro pro Quadratmeter wert, doch beiläufig zu Händen 2500 Euro war irgendetwas zu bekommen – ein Schnäppchen im Vergleich zu den gesalzenen Immobilienpreisen im nur 70 Kilometer entfernten Amsterdam.

Da nehmen die stolzen Besitzer gerne ein paar Einschränkungen in Kauf. Die Wände sind gekrümmt und die Fenster zur Markthalle können nicht geöffnet werden: Schließlich soll nicht versehentlich ein Blumentopf uff die Besucher welcher Markthal plumpsen.

Bauten von Renzo Piano und Rem Koolhaas

Weil die Nieuwe Maas zu seicht zu Händen die riesigen Containerschiffe ist und die alten Hafenbecken zu lütt sind, ist welcher Hafen, Rotterdams wirtschaftliche Lebensader, immer weiter Richtung Nordsee gewandert. Zurück blieben Tausende Hektar Industriebrache – die ideale Spielwiese zu Händen kreative Visionäre. Wo Seeleute aus aller Welt einst ihre Heuer versoffen und Hafenarbeiter aus dem Kleine-Leute-Viertel Feyenoord jeden Morgen zum Löschen und Laden anrückten, wachsen jetzt solange bis zu 50 Stockwerke hohe Wohntürme in den Himmel.

Rem Koolhaas entwarf dies Gebäude „De Rotterdam“ mit seinen leichtgewichtig versetzten Türmen
Quelle: Universal Images Group via Getty Images/View Pictures

Stararchitekten wie Renzo Piano oder Rem Koolhaas nach sich ziehen dem Quartier rund um den Wilhelmina-Pier neues Leben eingehaucht und Rotterdam in den Rang eines Mekkas zu Händen Architekturfans erhoben. Von Rem Koolhaas stammt dies Riesenbauwerk namens „De Rotterdam“, dessen leichtgewichtig versetzte Türme den Betrachter an zusammensetzen Stapel hochkant gestellter Bauklötze erinnern.

Zwischen all den Wolkenkratzern, die sich uff welcher schmalen Landzunge in den Himmel recken, wirkt dies „Hotel New York“ wie ein aus welcher Zeit gefallenes Relikt. Der trutzige Art-déco-Backsteinbau mit den beiden Ecktürmchen ist nicht trivial nur eine Vier-Sterne-Herberge; er ist eine Rotterdamer Institution, deren Mauern Geschichte Luft holen. Einst saß hier die Verwaltung welcher traditionsreichen Holland-America Line, deren Passagierdampfer Glückssucher droben den Atlantik brachten.

Das „Hotel New York“ wirkt zwischen all den Wolkenkratzern wie aus welcher Zeit vergöttern, ist hinwieder eine Institution
Quelle: Universal Images Group via Getty Images/Geography Photos

Fast eine Million Auswanderer starteten von hier aus ihre Reise in eine ungewisse Zukunft. Viele nahmen Abschied zu Händen immer, oft tränenreich, welches dem Wilhelminapier den Beinamen „Taschentuchpier“ einbrachte – wegen welcher vielen Taschentücher, die beim Ablegen welcher Auswandererschiffe im Wind flatterten. Vor einigen Jahren kaufte eine Designerin dies historische Haus und gestaltete es in ein Hotel um. Der Umbau erfolgte so umsichtig, dass viele Elemente wie die hölzerne Drehtür, dies schmiedeeiserne Treppenhaus oder die bleiverglasten Fenster erhalten blieben. Selbst die freie Sicht uff den Fluss existiert noch.

Mehr Tipps zu Händen die Niederlande:

1971 stellte die Reederei den Liniendienst nachher Nordamerika ein. Flugzeuge hatten den Ozeanriesen den Rang vorbei. Die 228 Meter Menorrhagie „Rotterdam“, die ab 1959 zwischen Le Havre und New York pendelte, und uff welcher selbst Kronprinzessin Beatrix Seeluft schnupperte, hatte ausgedient. Um ein Haar wäre die Meeresdiva verschrottet worden; heute liegt sie sicher vertäut wie Museumsschiff vor welcher Halbinsel Katendrecht. Ein Teil des alten Dampfers wird wie Hotel genutzt, wo sich Gäste wie in einer Zeitkapsel welcher 1960er-Jahre wahrnehmen.

Tipps und Informationen:

Anreise: Der ICE fährt mehrmals täglich in die Niederlande. Wer nachher Rotterdam möchte, muss meist in Utrecht umsteigen. Dennoch kommt man in kurz drei Stunden spielend von Köln nachher Rotterdam. Mit dem Super Sparpreis welcher Bahn gibt es Fahrkarten schon ab 19,90 Euro. Günstige Tickets findet man droben die Angebotsseite von bahn.de.

Besichtigen: Das Maritiem Museum (maritiemmuseum.nl/de) liegt an jener Stelle, an welcher einst welcher Hafen von Rotterdam entstand. Hier wurden historische Schiffe und spezielle Gastschiffe vertäut. In den Werkstätten können Besucher die Geheimnisse des maritimen Handwerks und des Schiffbaus ergründen. Geöffnet dienstags solange bis samstags 10 solange bis 17 Uhr, sonntags und an Feiertagen 11 solange bis 17 Uhr. Der Eintritt zu Händen Erwachsene kostet 17,50 Euro, zu Händen Kinder (vier solange bis 15 Jahre) 12,50 Euro

Auskunft: Rotterdam Tourist Information, de.rotterdam.info

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Source: welt.de

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