New Yorker-Chef Jonas Gnauck: „2024 war ein Rekordjahr für New Yorker“

New Yorker-Chef Jonas Gnauck: „2024 war ein Rekordjahr für New Yorker“

Zentrale Schaltstelle: Das Headquarter von New Yorker in Braunschweig.

Hohes Wachstum, außerordentliche Profitabilität: Die Bilanzen von New Yorker haben in der Vergangenheit regelmäßig große Teile der Modebranche in den Schatten gestellt. Auch das Jahr 2024, in dem sich die Familie und die Mitarbeiter für immer von ihrem, mit 73 Jahren verstorbenen, Chef Friedrich Knapp verabschieden mussten, war äußerst erfolgreich für das Unternehmen. Das teilt der neue Geschäftsführer Jonas Gnauck auf Anfrage der TW mit.

„Wir haben das vergangene Jahr trotz aller Hürden sehr positiv abgeschlossen“, sagt Gnauck. Insgesamt seien 124 Stores neu oder wieder eröffnet worden. „Mit Bahrain und Usbekistan haben wir darüber hinaus zwei Markteintritte gefeiert.“ Ende des Jahres war New Yorker mit 1292 Filialen in 47 Ländern vertreten. Zehn davon werden nicht im Eigengeschäft, sondern von Franchise-Partnern betrieben. Der größte Markt des Braunschweiger Unternehmens ist nach wie vor Deutschland mit aktuell 266 Filialen.
Parallel zum Expansionskurs sind auch die Erlöse des 1971 mit einem ersten Store in Flensburg gegründeten Unternehmens geklettert. Gnauck: „Mit einem Gesamtbruttoumsatz von knapp 3,8 Mrd. Euro hat New Yorker 2024 als das bisher erfolgreichste Jahr abgeschlossen.“ Das Gleiche gelte für die Erträge, eine konkrete Gewinnzahl will er allerdings nicht nennen.

Für das Jahr 2025 plane New Yorker, die Expansion fortzusetzen, mit ersten Eröffnungen in Kuwait und Griechenland. Gnauck: „Aber auch in den Ländern, in denen New Yorker bereits erfolgreich vertreten ist, ist weiteres Wachstum vorgesehen.“

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Die Neuordnung der Führung von New Yorker geht weiter. Nachdem bekannt wurde, dass Geschäftsführer Florian Kall das Unternehmen zum Jahresende verlässt, verkündet der Braunschweiger Filialist nun in einem knappen Statement eine weitere Personalie: Jonas Gnauck, langjähriger CEO-Assistant und seit Mai 2024 Teil des Vorstandes der New Yorker SE, rücke in die Geschäftsführung an die Seite von Friedrich Knapp und Helene Steiner.

Die Tendenz geht dabei zu größeren Verkaufsflächen als bisher. Aktuelles Beispiel aus dieser Woche ist die aufsehenerregende Anmietung eines mehr als 3000m² großen Flaggschiffs in München, wo der Filialist den ehemaligen C&A-Standort übernimmt.

Wie viele neue Standorte genau erschlossen werden sollen, stehe noch nicht fest. Auch Fragen nach der Aufstellung des Unternehmens für die Zukunft und strategische Weichenstellungen will der neue Geschäftsführer vorerst nicht beantworten.

Jonas Gnauck ist seit Mai 2024 im Vorstand der New Yorker SE. Im Oktober wurde er außerdem zum Geschäftsführer des Unternehmens ernannt. Er war einer der engsten Vertrauten von Knapp. Er ist laut seinem eigenen Linkedin-Profil 2010 als „Executive Assistant to Chief Executive Officer“ bei New Yorker eingestiegen und hat zunächst ein berufsbegleitendes Bachelor-Studium an der Welfen-Akademie absolviert.

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Seit New Yorker 2023 von H&M überboten wurde und seinen Store schließen musste, war das Unternehmen in der City von München nicht mehr vertreten. Jetzt kann der Braunschweiger Filialist die Rückkehr vermelden und hat eine große Fläche für einen neuen Flagship-Store am ehemaligen C&A-Standort angemietet.

Vergleiche der jetzt mitgeteilten Geschäftszahlen von New Yorker mit dem Vorjahr sind aktuell nicht möglich. Die letzten ausführlichen Geschäftszahlen hatte New Yorker Anfang 2024 via Bundesanzeiger für das Jahr 2022 veröffentlicht. Damals stiegen die Nettoumsätze um 32% auf 2,68 Mrd. Euro, weil der rein stationäre Anbieter stark von den weggefallenen Corona-Restriktionen profitiert hatte. Der Deutschland-Anteil am Umsatz lag 2022 bei 72%. Die Zahl der Läden war netto um 35 auf „mehr als 1200“ gestiegen, insgesamt arbeiteten 22.711 Menschen für New Yorker.

Auf der Gewinnseite musste New Yorker im Vergleich zum Rekordjahr 2021 wegen zum Teil deutlich gestiegener Kosten für Mieten und Personal Einbußen hinnehmen. Unterm Strich stand damit zum Jahresende 2022 ein Vorsteuergewinn von 480 Mio. Euro (Vorjahr: 506 Mio. Euro). Die Vorsteuerrendite sank von 24,9% auf 17,9%. Im Vergleich standen die Braunschweiger damit immer noch glänzend da: Inditex hatte 2022 eine Marge von 16,9% erzielt, die H&M Group lag bei nur 3,2%. Der Jahresüberschuss von New Yorker sank von 339 Mio. Euro im Vorjahr auf 319 Mio. Euro. New Yorker habe „keinerlei Bankverbindlichkeiten“ hieß es in dem Geschäftsbericht.

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