Neue „Science“-Studie: Falscher Klimaschutz gefährdet die Ernährungssicherheit

Die Europäische Kommission hat sich viel vorgenommen: Sie will Europa zum ersten klimaneutralen Kontinent dieser Welt zeugen. Dafür legte sie nun ihren Klimaschutz-Plan vor. Der sieht vor, die Treibhausgas-Emissionen in dieser EU solange bis 2040 um 90 Prozent im Vergleich mit 1990 zu senken. Damit wählt die Kommission den niedrigeren dieser wissenschaftlich empfohlenen Werte. Bislang war sie ein solches Etappenziel schuldig geblieben, zu dem sie dies EU-Klimaschutzgesetz verpflichtet hatte.

Auf dem Weg zur Klimaneutralität wird die EU-Kommission doch erfinderisch. CO₂-Abscheidung und -Speicherung sollen es urteilen, von „Kohlenstoffabbau an Land durch die Bindung von Kohlenstoff in Biomasse und Böden“ und „BioCCS“ – Bioenergie mit Kohlendioxid-Abscheidung und -Speicherung – ist da die Rede. Nicht nur ist die CCS-Technologie noch völlig unterentwickelt und riskant, es gibt ebenso noch ein anderes großes Problem.

Verstehen Sie mich nicht falsch: Angesichts dieser schon fühlbaren Effekte des Klimawandels und dieser noch schlimmeren für jedes die Zukunft prognostizierten ist es förmlich ein „No-Brainer“, wie man im Englischen so schön sagt: Klimaschutz muss oberste Priorität nach sich ziehen. Allerdings mit einer Einschränkung: Es wäre gut, wenn wir dies ebenso überleben würden – mithin nicht die drohende Klimakatastrophe, sondern den Klimaschutz, dieser sie verhindern soll. Wie eine neue im Fachmagazin Science veröffentliche Studie zeigt, könnte dies doch innig werden.

Die Welt ist kein Computerspiel

Denn nicht nur die EU-Kommission, sondern Regierungen weltweit setzen in ihren Klimaplänen zu viel darauf, CO₂ aus dieser Atmosphäre zu entziehen – und zu wenig darauf, es keiner erst auszustoßen. Laut Analyse dieser Forschenden planen sie 2030 paar so viel CO₂ auszustoßen, wie mit dem 1,5-Grad-Ziel kompatibel wäre. Das versuchen sie wettzumachen, während sie dies Klimagas wieder aus dieser Atmosphäre ziehen.

Dabei setzen sie vor allem aufwärts Wiederaufforstung und BioCCS. Das große Problem damit: Die dazu benötigten Energiepflanzen wie Zuckerrohr und Mais, doch ebenso die vielen schönen Bäume zu tun sein irgendwo wachsen. Und dazu erfordern sie Platz. Zu viel Platz.

Setzten die Regierungen ihre Pläne wie derzeit vorgesehen um, würden dazu solange bis 2060 rund zwölf Millionen Quadratkilometer draufgehen, dies ist so gut wie die gesamte weltweit verfügbare Ackerfläche. Dann wäre zwar weniger CO₂ in dieser Atmosphäre, es hätte halt doch leider ebenso niemand mehr irgendwas zu essen. Die Schuld an dieser Fehlplanung sehen die Leitautorin Alexandra Deprez vom französischen Institut für jedes nachhaltige Entwicklung und internationale Beziehungen und ihre Mitforschenden beim Weltklimarat.

Der ermittelte zwar Grenzen für jedes dies technische Potential von Biokraftstoffen und Wiederaufforstung, ließ hiermit doch dies Risiko für jedes Landwirtschaft, Lebensgrundlagen und die Artenvielfalt außer Acht. „Das liegt daran, dass es nicht genug Land aufwärts unserem Planeten gibt“, fasst Ko-Autor Paul Leadley von dieser Universität Paris-Saclay dies Dilemma zusammen.

Man kann mithin sagen, dieser Weltklimarat hat wohnhaft bei seinen Berechnungen leider vergessen, dass die Welt kein Computerspiel ist, wohnhaft bei dieser man sich beliebig Flächen dazu konstruieren kann. Viel mehr Sie ist sie ein sehr realer Ort mit sehr realen Grenzen. Und da zu tun sein wir im Zweifel entscheiden zwischen Energiemais, Bäumen oder Kartoffeln.

Aber kein Grund in Fatalismus zu verfallen, denn zum Glück gibt es für jedes all dies eine einfache Lösungskonzept: Wir zu tun sein mühelos so schnell wie möglich aus den fossilen Brennstoffen aussteigen. Warum zeugen wir dies nochmal nicht?

Forst und Wüste

Svenja Beller ist freie Journalistin und Buchautorin. Zu Händen den Freitag schreibt sie die Kolumne „Forst und Wüste“ gut Klimapolitik, Umweltschutz und welches sonst noch die Gesamtheit schief geht.

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