Joe Düker ist Researcher beim Berliner Thinktank Center for Monitoring,
Analysis and Strategy (CeMAS), der die Verbreitung von
Verschwörungsmythen, Antisemitismus und Rechtsextremismus analysiert.
Düker beobachtet neue Neonazi-Strukturen.
ZEIT ONLINE: Herr Düker, seit diesem
Sommer beobachten Sie verstärkt junge Männer und Frauen, die aggressiv mit rechtsextremen
Parolen aufmarschieren, sie beschäftigen Polizei und
Sicherheitsbehörden. Sie sagen, es handele sich um eine „neue
Generation Neonazis“. Was meinen Sie damit?
Joe Düker: Wir sehen, dass es sich um einen neuen Schwung junger
Neonazis handelt, meist männlich, aber nicht nur, die sich hauptsächlich sichtbar
online vernetzen und im Netz dazu mobilisieren, auf die Straße zu gehen. Ihre
Rhetorik ist stärker und klarer auf Gewalt ausgerichtet, als das zuletzt der
Fall war. Das hatten wir in den vergangenen Jahren zuletzt weniger gesehen.
Jetzt scheint es wiederzukommen.