
Vor zwei Jahren inszenierte das Leipziger Grassi-Museum einen Akt des Ikonoklasmus. Zur Neueröffnung der völkerkundlichen Ausstellung dekonstruierte dort die Künstlergruppe Para mithilfe eines Presslufthammers einen Steinsockel, auf dem zuvor eine Büste des ehemaligen Museumsdirektors Karl Weule gethront hatte. Weule war nicht nur erster Professor für Völkerkunde in Leipzig und erster wissenschaftlicher Direktor des Grassi, sondern hatte in der Kolonialzeit auch in Ostafrika geforscht und gesammelt. Während des Maji-Maji-Krieges hatte er in Tansania für deutsche Museen brauchbare Beuteobjekte gesichtet.
Source: faz.net