
Russland hält die Idee von europäischen Friedenstruppen in der Ukraine für eine „Täuschung“. Wladimir Putin schlägt den USA eine Zusammenarbeit beim Abbau von Rohstoffen in russisch besetzten Gebieten in der Ukraine vor. Alle Entwicklungen im Liveticker.
Seit drei Jahren führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Der neue US-Präsident Donald Trump will den Krieg so schnell wie möglich beenden – und hält eine Feuerpause in der Ukraine binnen weniger Wochen für machbar. Wladimir Putin lehnt europäische Friedenstruppen zur Absicherung eines möglichen Waffenstillstands weiter ab – und widerspricht damit Äußerungen von Donald Trump.
Alle Entwicklungen zum Ukraine-Krieg im Liveticker:
12:02 Uhr – Moskau will europäischen Friedenstruppen in der Ukraine nicht zustimmen
Russland erteilt europäischen Friedenstruppen in der Ukraine eine Absage. Russland werde dem nicht zustimmen, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Die Idee sei eine Täuschung, die nur dazu diene, der Ukraine eine Wiederaufrüstung zu ermöglichen. US-Präsident Donald Trump hatte diese Woche erklärt, der russische Präsident Wladimir Putin habe ihm gesagt, er sei damit einverstanden.
10:53 Uhr – Ukrainische Drohnen greifen russische Schwarzmeerküste an
Mit einem großen Drohnenschwarm hat die Ukraine in der Nacht russischen Militärangaben zufolge die russische Schwarzmeerküste attackiert. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, 128 feindliche Drohnen seien abgefangen worden, davon 83 über dem Küstengebiet Krasnodar in Südrussland. Solche Militärangaben sind nicht im Detail überprüfbar, die genannten Zahlen erlauben aber Rückschlüsse auf das Ausmaß der Angriffe.
In der Hafenstadt Tuapse sei deutlich das Feuer der Flugabwehr zu hören gewesen, berichteten russische Telegramkanäle. In der Stadt gibt es eine große Raffinerie. Berichte über größere Schäden gab es nicht. Ein Privathaus sei durch herabstürzende Trümmer in Brand gesetzt worden, teilte der Gouverneur des Gebietes Krasnodar, Wladimir Kondratjew, mit.
10:51 Uhr – Bereiten Gespräche mit USA auf Expertenebene vor
Russland bereitet eigenen Angaben zufolge Gespräche auf Expertenebene mit den USA vor. Dies folgt auf ein Treffen von US-Außenminister Marco Rubio mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow am 18. Februar in Riad. Pläne für ein Telefonat zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump gebe es derzeit nicht, sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Bei Bedarf könne aber jederzeit eines arrangiert werden.
09:25 Uhr – Ukraine: Russischer Drohnenangriff weitgehend abgewehrt
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben einen russischen Drohnengroßangriff in der Nacht weitgehend abgewehrt. Russland habe mit 177 Drohnen angegriffen, teilt die ukrainische Luftabwehr mit. Davon seien 110 Drohnen abgeschossen worden. Weitere 66 Drohnen seien vom Radar verschwunden und wohl von der elektronischen Luftabwehr abgefangen worden. Allerdings wurden bei dem Angriff den Behörden zufolge in der Hauptstadt-Region Kiew ein Mensch getötet, mindestens zwei weitere Menschen verletzt und mehrere Häuser beschädigt.
08:13 Uhr – Lettland sieht in Putins Gesprächsbereitschaft ein taktisches Manöver
Die lettische Außenministerin Baiba Braze vermutet hinter der russischen Bereitschaft zu Friedensverhandlungen ein anderes strategisches Ziel. Der russische Präsident Wladimir Putin werde versuchen, zu erreichen, was ihm im Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht gelungen sei: Die USA zu schwächen und die Kontrolle über das kleinere Nachbarland wiederherzustellen.
07:03 Uhr – Russland meldet Abschuss von 128 ukrainischen Kampfdrohnen
Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht 128 ukrainische Kampfdrohnen abgeschossen. 30 von ihnen seien über der annektierten Insel Krim abgefangen worden, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Es handelte sich demnach um eine der größten ukrainischen Drohnenattacken seit Beginn des Ukraine-Konflikts.
Den Angaben zufolge zielten die Drohnen auch auf die beliebte russische Urlaubsregion Krasnodar sowie die Regionen Brjansk und Kursk an der Grenze zur Ukraine. Weder russische Medien, noch die Behörden berichteten von größeren Schäden durch die Angriffe.
06:50 Uhr – Gouverneur: Ein Todesopfer bei russischem Angriff auf Region Kiew
Bei einem russischen Drohnenangriff auf die ukrainische Region Kiew ist Behördenangaben zufolge ein Mensch getötet worden. Mindestens vier weitere Menschen seien verletzt worden, teilt der Gouverneur der Hauptstadt-Region, Mykola Kalaschnyk, auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Zudem seien mehrere Häuser in Brand geraten. Insgesamt seien mindestens fünf Häuser und zwei Mehrfamilienhäuser beschädigt worden. In einem Wohnhaus, in dem infolge des Angriffs ein Feuer ausgebrochen sei, sei die Leiche eines Zivilisten gefunden worden. In der Region Kiew und dem östlichen Teil der Ukraine galt ab Dienstagabend für mehrere Stunden Luftalarm.
03:15 Uhr – RIA: Russland arbeitet an Austausch von Kindern mit Ukraine
Russland arbeitet der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA zufolge an einem Austausch von Kindern mit der Ukraine. 16 Kinder aus der Ukraine sollten nach Russland geholt und zehn Kinder mit Verwandten in der Ukraine zusammengeführt werden, meldet RIA und zitiert die russische Beauftragte für Kinderrechte, Maria Lwowa-Belowa. „Wir haben ein klares Mandat des Präsidenten, dass wir nur mit vollwertigen Rechtsvertretern zusammenarbeiten, das heißt mit Verwandten und Eltern, die Rechtskraft besitzen und für ihre Kinder sorgen können.“
Durch diese Kanäle seien derzeit 95 Kinder mit ihren Verwandten in der Ukraine wiedervereint worden und 17 Kinder nach Russland zurückgekehrt. Nach ukrainischen Angaben wurden während des Krieges mehr als 19.500 Kinder ohne die Einwilligung ihrer Angehörigen oder Erziehungsberechtigten nach Russland oder in von Russland besetzte Gebiete verschleppt.
Dienstag, 25. Februar
23:23 Uhr – Trump: Selenskyj am Freitag in Washington
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will nach Worten von US-Präsident Donald Trump am Freitag zu einem Besuch nach Washington kommen. „Ich höre, dass er am Freitag kommen will, das ist sicherlich okay für mich, wenn er möchte“, sagte Trump im Weißen Haus.
Teil der Gespräche dürfte eine Vereinbarung über den Zugang der USA zu Mineralien sein, die in der Ukraine lagern, darunter Seltene Erden. Um den Deal wird seit Wochen gerungen. Trump erklärte, Selenskyj wolle das Dokument persönlich gemeinsam mit ihm unterzeichnen.
20:31 Uhr – Ukraine und USA einigen sich offenbar auf Rohstoff-Abkommen
Die Ukraine und die USA haben sich nach Angaben von Regierungsvertretern aus Kiew auf ein Rohstoff-Abkommen geeinigt. Das berichten mehrere Medien übereinstimmend. Sein Land könne am Freitag das Abkommen in Washington unterzeichnen, zitierte unter anderem die Nachrichtenagentur AP einen ranghohen Vertreter, der anonym bleiben wollte. Die USA hätten benachteiligende Klauseln entfernt – insbesondere einen Passus, der die Ukraine zur Lieferung von Rohstoffen im Gesamtwert von 500 Milliarden Dollar verpflichten sollte.
Über das Rohstoffabkommen soll die Ukraine nach dem Willen von US-Präsident Donald Trump eine Gegenleistung für von Washington gelieferte Militärhilfe erbringen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte den ersten US-Entwurf einer Vereinbarung zurückgewiesen. Er beharrte vor allem auf Sicherheitsgarantien der USA. Am Sonntag hatte er bekräftigt, er werde keinen Vertrag unterzeichnen, den „zehn Generationen von Ukrainern“ bezahlen müssten.
17:06 Uhr – Macron berichtet EU-Spitzen über Treffen mit Trump
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union am Mittwochvormittag über die Ergebnisse seines Treffens mit US-Präsident Donald Trump in Washington informieren. EU-Ratspräsident António Costa hat dazu eine Videokonferenz angesetzt. Ziel sei die Vorbereitung des EU-Sondergipfels zur Ukraine am 6. März in Brüssel, erklärte Costa. Macron hatte am Montag im Weißen Haus mit Trump über die von Washington geplanten Verhandlungen mit Russland beraten. Der französische Präsident sprach danach von einem „gemeinsamen“ Weg mit Trump. In zentralen Punkten gibt es jedoch weiter deutliche Differenzen zwischen den USA und Europa. So bezeichnen die USA Russland nicht mehr als „Aggressor“ in dem Krieg.
15:38 Uhr – Medien melden 95.000 getötete russische Soldaten
Bei den Kämpfen in der Ukraine sind laut Medienberichten mehr als 95.000 russische Soldaten getötet worden. Das Nachrichtenportal Mediasona stützte sich bei dieser Zahl auf in Zusammenarbeit mit dem russischen Dienst der britischen Rundfunkanstalt BBC zusammengetragene Daten aus öffentlich zugänglichen Quellen. Am Dienstag waren auf der Website 95.300 getötete Soldaten verzeichnet, viele von ihnen mit ihrem Todestag und ihrem Alter.
Von der Regierung in Moskau wurden die Zahlen weder bestätigt noch dementiert. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte der Nachrichtenagentur AFP, er wisse nichts von der Veröffentlichung
15:36 Uhr – Bericht: Mehr als 500 Milliarden Euro für Ukraine-Wiederaufbau nötig
Der Krieg in der Ukraine hat innerhalb von fast drei Jahren einen direkten Schaden von mindestens 176 Milliarden US-Dollar (rund 170 Milliarden Euro) verursacht. Das geht aus einem gemeinsamen Bericht der ukrainischen Regierung, der Weltbank, der Europäischen Kommission und den Vereinten Nationen hervor. Die Kosten für den Wiederaufbau der von Russland angegriffenen Ukraine werden auf mindestens 524 Milliarden US-Dollar (rund 506 Milliarden Euro) über die kommenden zehn Jahre geschätzt.
13.42 Uhr – Britischer Außenminister: Russische Vermögenswerte beschlagnahmen
Der britische Außenminister David Lammy spricht sich dafür aus, russische Vermögenswerte nicht mehr nur einzufrieren, sondern zu beschlagnahmen. „Europa muss selbstverständlich rasch handeln und ich bin der Meinung, dass wir von der Einfrierung von Vermögenswerten zur Beschlagnahme von Vermögenswerten übergehen sollten“, sagt er im Parlament. Er betont, dass bei diesem Thema kein Alleingang einer Regierung möglich sei. „Wir müssen gemeinsam mit den europäischen Verbündeten handeln.“ Die Thematik sei bereits zwischen den G7-Staaten und anderen internationalen Verbündeten erörtert worden.
12:37 Uhr – Kreml widerspricht Washington: Lehnen europäische Friedenstruppen ab
Kremlsprecher Dmitri Peskow hat nach einer Äußerung von Donald Trump zu europäischen Friedenstruppen in der Ukraine auf die Ablehnung Moskaus verwiesen. Es gebe eine Position des russischen Außenministers dazu, sagte Peskow der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. „Dem habe ich nichts hinzuzufügen und nichts zu kommentieren.“
Trump hatte am Rande eines Besuches von Emmanuel Macron gesagt, dass Putin europäische Friedenstruppen zur Absicherung eines möglichen Waffenstillstands akzeptieren würde.
11:53 Uhr – Zweiter Anlauf: Ukrainisches Parlament spricht Selenskyj Unterstützung aus
Nach dem Scheitern am Vortag hat das ukrainische Parlament im zweiten Anlauf eine Resolution zur Unterstützung von Präsident Wolodymyr Selenskyj verabschiedet. Mit 268 Abgeordneten stimmte diesmal eine deutliche Mehrheit für den Entwurf. Tags zuvor hatten sich in einer Sondersitzung anlässlich des dritten Jahrestages des russischen Einmarsches im Beisein internationaler Gäste nur 218 Unterstützer gefunden. 226 sind für ein erfolgreiches Votum notwendig.
In der nun angenommenen Resolution stellt die Oberste Rada fest, dass Selenskyjs Mandat als Präsident weder vom ukrainischen Volk noch vom Parlament in Zweifel gezogen wird. „Der Präsident der Ukraine Wolodymyr Selenskyj wurde in freien, transparenten und demokratischen Wahlen gewählt“, heißt es in dem Dokument, an dessen Text nach dem Durchfallen am Montag nichts geändert wurde. Selenskyj werde gemäß Verfassung weiter im Amt bleiben, bis ein neu gewählter Präsident dieses übernehmen kann, heißt es in der Resolution zudem.
10:50 Uhr – Russland begrüßt „ausgewogenere“ Haltung der USA im UN-Sicherheitsrat
Russland begrüßt die aus seiner Sicht deutlich ausgewogenere Haltung der USA zum Ukraine-Konflikt. Zuvor hatte der UN-Sicherheitsrat eine von den USA eingebrachte Resolution verabschiedet, die eine vergleichsweise neutrale Position zu dem Konflikt einnimmt. Im Gegensatz zu einem Entwurf der EU wird dort Russland nicht als Aggressor benannt. Der russische Regierungssprecher Dmitri Peskow erklärt, das Vorgehen der USA werde als ernsthafte Bereitschaft gewertet, eine friedliche Lösung zu finden.
9:57 Uhr – Russland bietet USA gemeinsamen Abbau von Rohstoffen an
Der russische Präsident Wladimir Putin hat den USA eine gemeinsame Erschließung von Vorkommen seltener Erden auch in den russisch besetzten Teilen der Ukraine angeboten. „Wir sind bereit, mit unseren Partnern, darunter mit den US-amerikanischen, auch dort zusammenzuarbeiten“, sagte der Staatschef in einem Interview für das Staatsfernsehen.
05:28 Uhr – Luftalarm in weiten Teilen der Ukraine
Ukrainische Behörden haben am Dienstagmorgen in weiten Teilen des Landes Luftalarm ausgelöst. Auch in der Hauptstadt Kiew rief die Militärverwaltung die Menschen auf, in Schutzräumen zu bleiben, bis die Gefahr durch russische Raketen vorüber sei.
Schon am Montag, dem dritten Jahrestag des Beginns des russischen Angriffskriegs, hatten in der ganzen Ukraine die Sirenen geheult – auch in Kiew, wo anlässlich des Jahrestags die Spitzen der EU sowie zahlreiche ausländische Politiker zu Gast waren. Moskau führt immer wieder Raketenangriffe auf die Ukraine und ihre Hauptstadt aus. Viele Angriffe richten sich auch gegen die Energieinfrastruktur des Landes.
01:22 Uhr – Putin begrüßt Vorschlag Trumps zur Senkung der Verteidigungsausgaben
Kreml-Chef Wladimir Putin hat einen Vorschlag von US-Präsident Donald Trump zur Senkung der Verteidigungsausgaben Russlands, der USA und Chinas begrüßt. „Ich halte das für eine gute Idee“, sagte Putin am Montag in einem Fernsehinterview. „Die USA würden um 50 Prozent kürzen, wir würden um 50 Prozent kürzen und China könnte mitmachen, wenn es wollte“, fügte der russische Präsident hinzu.
Trump hatte Mitte Februar gesagt, er erwäge Gespräche mit Putin und dem chinesischen Staatschef Xi Jinping über Kürzungen der Verteidigungsausgaben aller drei Länder. Putin sagte am Montag, er könne nicht für China sprechen, aber Russland könne sich eine Einigung mit den USA vorstellen. „Wir sind nicht dagegen“, sagte Putin.
„Europa steht unverändert fest an der Seite der Ukraine“, schreibt Merz im Onlinedienst X. „Seit drei Jahren begleiten uns die schrecklichen Bilder von Zerstörung und Kriegsverbrechen.“ Die Ukraine müsse gerade jetzt „in eine Position der Stärke“ gebracht werden. „Für einen gerechten Frieden muss das angegriffene Land Teil von Friedensverhandlungen sein“, so Merz.
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Source: welt.de