Mohammed Ali Ahmed al-Haddad: Libyens Armeechef nebst Flugzeugabsturz in jener Türkei gestorben

Der Generalstabschef der libyschen Armee, Mohammed Ali Ahmed al-Haddad, ist bei einem Flugzeugabsturz in der Türkei gestorben. Das teilte der Ministerpräsident der Regierung in Tripolis, Abdel Hamid Dbaiba, mit. Al-Haddad und vier Begleiter seien bei einem „tragischen und schmerzhaften Unfall“ auf der Rückreise von einem offiziellen Besuch in der Türkei ums Leben gekommen, sagte Dbaiba. 

Zuvor hatte das türkische Innenministerium Berichte bestätigt, dass al-Haddad an Bord eines Flugzeuges gewesen war, das nach Abflug aus Ankara den Kontakt zum Flughafen Esenboga in der türkischen Hauptstadt verloren hatte. Wie der türkische Innenminister Ali Yerlikaya mitteilte, startete das Flugzeug um 20.30 Uhr (Ortszeit), 40 Minuten später sei der Kontakt ⁠zu der
Maschine vom Typ Dassault Falcon 50 abgebrochen. Zuvor habe das Flugzeug noch ein Notlandesignal gesendet. 

Lokale Fernsehsender zeigten Aufnahmen von Sicherheitskameras, die ein grelles Leuchten über dem Nachthimmel südlich von Ankara gezeigt hatten. Einige türkische Medien berichteten von einer Explosion. Etwa eine halbe Stunde nach seiner ersten Mitteilung bestätigte Innenminister Yerlikaya auf X, dass die Flugzeugtrümmer von türkischen Sicherheitskräften gefunden worden sind. 

Al-Haddad gehörte von Türkei unterstützter Regierung an

Laut Libyens Regierungschef Dbaiba befand sich General al-Haddad auf der Rückreise von einem offiziellen Besuch in der türkischen Hauptstadt. Dort hatte er mit dem türkischen Verteidigungsminister Yasar Güler und anderen Regierungsvertretern gesprochen. Um wen es sich bei den vier Begleitern al-Haddads handelte, sagte Dbaiba nicht.

Der Flugzeugabsturz ereignete sich einen Tag,
nachdem das türkische Parlament das Mandat für den Einsatz
türkischer Soldaten in Libyen um zwei ⁠weitere Jahre verlängert
hatte. Im
Jahr 2020 entsandte ⁠die Türkei Militärpersonal zur Ausbildung
und Unterstützung der ⁠Regierung. Später schlossen die beiden
Länder ein von Ägypten und Griechenland ‌angefochtenes Abkommen
über die Seegrenzen. Zuletzt ​haben die Türkei und Libyens Regierung in Tripolis zudem ein
vorläufiges Abkommen im Bereich Energie unterzeichnet, das
ebenfalls ⁠auf den Widerstand der beiden Nachbarländer stößt. 

Al-Haddad war Generalstabschef der
Dbaiba-Regierung mit Sitz in der libyschen Hauptstadt Tripolis, die mit der Regierung in Ost-Libyen
verfeindet ist. Die Türkei gilt als wichtigster Unterstützer der
Regierung in Tripolis. Die türkische Regierung hatte ihr 2019 durch militärische
Unterstützung geholfen, eine Großoffensive abzuwehren, bei der General
Chalifa Haftar, der faktische Machthaber Ost-Libyens, Tripolis einnehmen wollte.

Libyen leidet seit dem Sturz des langjährigen
Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 unter Instabilität
. Dbaibas
von den Vereinten Nationen anerkannte Regierung in Tripolis ringt
um die Macht mit einer Gegenregierung im Osten, die vom dort ansässigen
Parlament und dem General Haftar unterstützt wird. 

Die Regierungen sprechen sich gegenseitig die Legitimität ab und bekämpfen sich um Einfluss und Bodenschätze. Die Regierung in Tripolis zählt neben der Türkei auch Katar und Italien zu ihren Unterstützern. Die Gegenregierung im Osten wird von Ägypten, Russland, Jordanien und den Vereinigten Arabischen Emiraten unterstützt.

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