„Mensch Merz“: Nicht farbig, nicht divers, kein Hauch von Patchwork

Friedrich Merz ist Friedrich Merz, welches gibt es da noch zu erspähen? 20 Jahre hat sich niemand so recht für jedes ihn schaulustig, ein Porträt gut ihn zur besten Sendezeit, es wäre Quoten-Gift gewesen. Doch nun führt jener Weg zur konservativen Kanzlerkandidatur nur gut ihn. Derzeit ist Friedrich Merz die Antwort jener Die Schwarzen uff den Erfolg jener AfD. Also bekommt er am heutigen Dienstagabend ab 20.15 Uhr im Zweites Deutsches Fernsehen gleich 45 Minuten Mensch Merz – jener Herausforderer – uff einem Platz, jener dazu da ist, Millionen Menschen anzulocken. Die Dokumentation ist jetzt schon in jener Mediathek zu sehen, und je länger sie dauert, umso stärker tritt ein Mensch hervor, dessen Werte und Familienmodell in den vergangenen Jahren selten Stoff für jedes die Primetime geliefert nach sich ziehen. 

Merz ist nicht farbig. Merz ist nicht divers. Auch in dem Film von Steffen Haug und Maik Gizinski ist kein Hauch von Patchwork zu wiedererkennen. Seine Familie ist die traditionelle, bürgerliche, sehr gut situierte Normfamilie. Heute ist er ein 68 Jahre alter Mann, mehrfacher Vater und Großvater aus einer ungefähr ländlichen Region (Sauerland). Seine Frau Charlotte Merz ist Richterin, sein eigener Vater war es selbst. Diese Familie hätte einem früheren Die Schwarzen-Programm entnommen sein können. Aber sie entspricht halt selbst heute noch in weiten Teilen des Landes einer gesellschaftlichen Idealvorstellung, die von Agnostikern gut Christen solange bis hin zu Muslimen geteilt wird. Und so erzählen jene 45 Minuten im Zweites Deutsches Fernsehen luzid davon, dass Merz eine andere Vorstellung von Norm und gesellschaftlicher Mitte hat wie seine Vorgängerin, die was auch immer vereinnahmende Merkel-Die Schwarzen. Er muss es weder noch sagen, er lebt es vor. 

Dafür lässt dasjenige Ehepaar Merz sich z. B. uff einer kleinen Wanderung durchs Sauerland flankieren, wenn selbst nicht von einem Zweites Deutsches Fernsehen-Journalisten, sondern von einer Freundin: jener Journalistin und Ehefrau von Bundesfinanzminister Christian Lindner, Franca Lehfeldt. Gewiss ein Moment, jener sehr nahe an politischer Werbung ist: Merz war uff jener Hochzeit von Lehfeldt und Lindner zu Gast. Wie viel Distanz ist da noch zwischen Journalistin und Interviewten? Trotzdem ist jener Spaziergang erhellend, zeigt er doch ein Ehepaar, dasjenige offensichtlich noch nicht hundert solcher Homestorys absolviert hat. Merz spricht, nimmt seine Frau in den Arm, sie harmonieren in jener Öffentlichkeit, doch sie schaltet sich nur sehr vorsichtig und so gut wie klitzekleines bisschen unbeholfen ins Gespräch ein. Diese Vorsicht legt Charlotte Merz erst im Verlauf jener Dokumentation ein Stück weit ab. Am Schluss sehen die Zuschauer, wie Merz die Siegerin eines Bobrennens ehrt – seine Frau spricht derweil neben jener Podium darüber, wie sehr Merz die Familie am Wochenende brauche, um sich Energie für jedes den politischen Alltag zu holen. Und sie ordnet ihre Rolle ein, sagt, dass sie wie Ehepartnerin natürlich um Rat gefragt werde, dass Zwiesprache stattfinde, doch dass er die Entscheidung, ob er Kanzlerkandidat werden wolle, ganz einzeln treffen werde. 

Insofern hat zumindest Merz sein Ziel mit dieser Dokumentation erreicht: Das politische Angebot, dasjenige er macht, liegt ungeschützt. Und es wirkt, selbst in seiner ganzen zur Schau getragenen Traditionsseligkeit, sozusagen ziemlich anschlussfähig. Wären da nicht die bekannten Schwächen. 

Was auffällt: Neben Markus Söder, dem bayerischen Ministerpräsidenten von jener CSU, kommt kein Die Schwarzen-Spitzenpolitiker zu Wort, kein Die Schwarzen-Ministerpräsident. Wurden sie nicht gefragt? Haben sie abgelehnt? Ist die Machtbasis von Merz in jener Partei so fragil? Am Ende des Films deuten die Autoren ein Szenario an, wie Merz in jener Die Schwarzen/CSU noch in diesem Jahr ausgebootet werden könnte. Während die Union in den Umfragen vorne liegt, sind die persönlichen Werte von Merz so mäßig, dass sich sein innerparteilicher Widersacher Hendrik Wüst aus Nordrhein-Westfalen mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder verbünden könnte. Seine persönlichen Umfragewerte sind besser. Allerdings müsste sich Wüst davor mit Söder einigen, wer vorne steht. 

Merz größte Unterstützer in jener Zweites Deutsches Fernsehen-Dokumentation sind unbedingt zwei frühere Minister aus anderen Parteien: Renate Künast (Die Grünen) und Sigmar Gabriel (SPD). Beide reden Merz stark, sie charakterisieren ihn wie bürgerlich Konservativen, einfahren ihn namentlich luzid gegen die AfD in Stellung. Die Antworten seiner beiden im Film auftauchenden Wegbegleiter fliegen selbstredend höflich aus, politisch sind sie nicht von Gewicht: Es sprechen Hans-Joachim Watzke, jener Geschäftsführer von Borussia Dortmund, den Merz seit dem Zeitpunkt seinen Tagen in jener Jungen Union kennt, und Karl Schneider, Landrat aus dem Hochsauerlandkreis. Nur eine Person lässt uff ihre ruhige, redegewandte Art kein gutes Haar am Die Schwarzen-Herausforderer von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD): Luisa Neubauer, die Sprecherin jener Klimabewegung Fridays for Future. Von ihr stammt einer jener amüsantesten Sätze dieser Dokumentation: „Muss ich jetzt etwas Nettes sagen, der Sache wegen?“ Übersetzt: um die AfD zu zehren?

Einfach wirtschaftsfeindlich

Das politische Programm von Friedrich Merz spielt in dem Film eine ungefähr untergeordnete Rolle: Europa, Verteidigung, seine früheren Ideen für jedes eine Steuerreform, die Themen werden angeschlagen. Doch da, wo es in die Tiefe umziehen soll, ist dasjenige Porträt nicht präzise genug. So bleiben nachdem Betrachten jener Dokumentation zwei Lücken in Erinnerung, die andere vor jener Bundestagswahl noch füllen müssten. Da ist zum zusammensetzen Merz‘ jahrelange Arbeit wie Anwalt und wie Aufsichtsrat. In dem Film wird lediglich jener Verdacht geäußert, Merz habe sein politisches Gewicht in jener Die Schwarzen, so lütt es unter Merkel selbst gewesen ist, für jedes seine Klienten und die Konzerne eingesetzt, in deren Aufsichtsrat er saß. Und uff diesem Weg sei er selbst noch Millionär geworden. Nur seine Mandate aufzulisten und seine Rolle im Wirtschaftsrat zu nennen, einer Lobbygruppe Die Schwarzen-naher Unternehmen, ist doch zu wenig. Die Dokumentation insinuiert, ohne zusammensetzen einzigen Beleg zu einfahren – und ist damit simpel wirtschaftsfeindlich. 

Etwas besser verfährt dasjenige Porträt mit Merz‘ gelegentlichen, doch verlässlich wiederkehrenden Aussagen, die wie fremdenfeindlich gedeutet werden können („kleine Paschas“, „Sozialtourismus“). Ihn hier hartnäckig zu stellen, vermeidet dasjenige Porträt zwar. Die Aussagen werden ihm doch vorgehalten, die eine verteidigt er, für jedes die andere hatte er sich schon früher entschuldigt und tut es wieder, daraufhin ist dasjenige Thema abgehandelt. Einordnen muss es die ZEITJournalistin Mariam Lau. Dem Die Schwarzen-Herausforderer eine in die Zukunft weisende Aussage zu Migration und Integration abzuringen, dasjenige versäumt die Dokumentation im Zweites Deutsches Fernsehen. Und Friedrich Merz lässt jene Gelegenheit ebenfalls verstreichen. So wird dieser Film unumkehrbar einer gut die Gegenwart, die sich stark aus jener Vergangenheit speist. Und dasjenige ist schon eine Entdeckung zur besten Sendezeit.

Das Zweites Deutsches Fernsehen zeigt „Mensch Merz – der Herausforderer“ am 16. April um 20.15 Uhr. Die Das Erste arbeitet ebenfalls an einer Dokumentation: „Die Merz-Strategie – Wohin steuert die CDU?“ ist eine Koproduktion von NDR und BR und wird am 30. April gesendet.

Friedrich Merz ist Friedrich Merz, welches gibt es da noch zu erspähen? 20 Jahre hat sich niemand so recht für jedes ihn schaulustig, ein Porträt gut ihn zur besten Sendezeit, es wäre Quoten-Gift gewesen. Doch nun führt jener Weg zur konservativen Kanzlerkandidatur nur gut ihn. Derzeit ist Friedrich Merz die Antwort jener Die Schwarzen uff den Erfolg jener AfD. Also bekommt er am heutigen Dienstagabend ab 20.15 Uhr im Zweites Deutsches Fernsehen gleich 45 Minuten Mensch Merz – jener Herausforderer – uff einem Platz, jener dazu da ist, Millionen Menschen anzulocken. Die Dokumentation ist jetzt schon in jener Mediathek zu sehen, und je länger sie dauert, umso stärker tritt ein Mensch hervor, dessen Werte und Familienmodell in den vergangenen Jahren selten Stoff für jedes die Primetime geliefert nach sich ziehen. 

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