Die Zahl der Raucher ist binnen Jahresfrist gestiegen. Laut einer Erhebung der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf ist die Raucherquote in Deutschland in den letzten zwölf Monaten um mehr als fünf Prozentpunkte gestiegen und liegt aktuell bei 36,2 Prozent. Derweil lehnt mehr als die Hälfte, nämlich 51 Prozent, der Raucher ab, der Kippe zu entsagen. 29 Prozent wollen indes dem Laster entsagen, wenn auch zumeist nicht sofort, geht aus einer Befragung des Konsumforschungsinstituts GfK hervor. Für den Auftraggeber der Studie, den Tabakkonzern Philip Morris, sind das nicht nur gute Nachrichten.
Denn ginge es nach dem Konzern, sollten die Raucher der Tabakzigarette entsagen. Bereits im vergangenen Jahr hat sich der Chef von Philip Morris, der Pole Jacek Olczak, dafür ausgesprochen, in Großbritannien Tabakzigaretten zu verbieten. Was nach unternehmerischem Harakiri klingt, hat freilich System. Entwickelte der Marlboro-Macher mit Iqos doch eine Alternative, bei der Tabak nicht verbrannt, sondern erhitzt wird. Dies soll zumindest weniger gesundheitsschädlich sein als das Rauchen einer Tabakzigarette, was unter Wissenschaftlern allerdings umstritten ist.
Doch die vermeintlich gesündere Alternative mag den eingefleischten deutschen Rauchern nicht so schmecken. Die Umfrage listet die Bedenken von Rauchern gegen einen Wechsel auf verbrennungsfreie Alternativen auf: Für 40,6 Prozent ist erhitzter Tabak kein adäquater Zigarettenersatz, insbesondere aufgrund des Geschmacks (28,3 Prozent), zu hoher Kosten (25,7 Prozent) und der „Technik“ (14,9 Prozent).
Doch auch die Unsicherheit über das Schadenspotential (23 Prozent), fehlende Informationen (19,7 Prozent) und die Annahme, dass erhitzter Tabak schädlicher als die Zigarette sei (11 Prozent), halten sie vom Wechsel ab. Die Fehleinschätzung bezüglich des relativen Schadenspotentials von verbrennungsfreien Alternativen könnte an fehlendem Wissen über die primäre Ursache der Schädlichkeit von Zigaretten liegen, mutmaßt der Tabakkonzern.