Kurz zur Erinnerung: Die Sozialdemokratie, die älteste und stolzeste deutsche Partei, steckt in einer existenzbedrohlichen Lage. In den Umfragen liegt sie irgendwo um die 15 Prozent, im nächsten Jahr könnte sie in Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz zwei Ministerpräsidenten verlieren, in Sachsen-Anhalt gar aus dem Landtag fliegen, und niemand, wirklich niemand in dieser Partei hat gerade einen Plan, wie sich dieser Niedergang aufhalten lässt.
Diese große Krise der sozialdemokratischen Idee sollte man einmal im Hinterkopf behalten, wenn man sich nun mit der real existierenden SPD beschäftigt, wie sie sich, um ein sozialdemokratisches Lieblingswort zu benutzen, „vor Ort“ zeigt.