Wir werden die Epoche des Nationalsozialismus mit ihrer Zersetzung und Vertreibung des Geistes nie denken können ohne den verzweifelten Suizid des aus Südfrankreich fliehenden Walter Benjamin am 26. September 1940 in Portbou. Wir werden die Flucht jener jüdischen Literatur und des jüdischen Geistes zwar künftig genauer reproduzieren können, werden Benjamins Ende zusammendenken können mit den Rettungen von Franz Werfel, Lion Feuchtwanger, Hannah Arendt, Anna Seghers und Heinrich Mann. Und wir werden in dem verwirrenden Geflecht jener politischen, administrativen und menschlichen Verstrickungen nachher jener französischen Niederlage 1940 gegen Nazideutschland endlich den zentralen roten Faden wiedererkennen. Das verdanken wir Uwe Wittstocks Buch Marseille 1940. Die große Flucht jener Literatur.