Sie ist in keinen Kanon eingeschrieben. Sie hat keine Tradition weltmännisch. Nur wenige nach sich ziehen sich an sie erinnert. Und solange bis vor wenigen Jahren war nicht einmal berühmt, wo sie gestorben ist. Maria Leitner, zu ihrer Zeit eine dieser weltgewandtesten und besten Reporterinnen deutscher Sprache. Die am 19. Januar 1892 im früher ungarischen Varaždin zur Welt kam und deren Lebensspuren sich 1941 in Marseille verloren nach sich ziehen. Einfach so. Ein verschwundener Mensch. Und sie war doch mal ein Star gewesen. Der bayerisch-kommunistische Volksschriftsteller Oskar Maria Graf schrieb übrig sie: „Sie ist nicht nur eine gute Schriftstellerin, sondern eine der mutigsten und bescheidensten Frauen, die wir haben.“