Bei der Fluggesellschaft Eurowings ist ein ganztägiger Pilotenstreik angelaufen. Der Arbeitskampf habe wie geplant begonnen, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC). Eurowings geht davon aus, dass am heutigen Donnerstag etwa die Hälfte aller Flüge ausfallen werden.
Durchschnittlich führt Eurowings täglich rund 500 Flüge durch und befördert dabei 50.000 bis 70.000 Passagiere zu Reisezielen in Deutschland und Europa. Die VC hatte zum Streik bei der Lufthansa-Tochter aufgerufen, nachdem die Verhandlungen über einen Manteltarifvertrag gescheitert waren.
Eurowings kritisierte den Streik als unverhältnismäßig und unverantwortlich. Personalchef Kai Duve nannte die Forderungen „in Zeiten, in denen sich Millionen Menschen vor einem kalten Winter und der nächsten Heizkostenrechnung fürchten“, maßlos und gefährlich für die Zukunftsfähigkeit des Flugbetriebs und die Arbeitsplätze.
Die Airline bat Kunden, sich über den Status ihres Fluges im Internetauftritt des Unternehmens zu informieren. Den Passagieren sollten andere Reisemöglichkeiten – etwa der Umstieg auf die Bahn oder die Umbuchung auf einen anderen Flug – angeboten werden.
Deutsche Ziele überdurchschnittlich stark betroffen
Die Situation sei für Kundinnen und Kunden je nach Flughafen sehr unterschiedlich, sagte ein Unternehmenssprecher. Flughäfen wie Mallorca, Stockholm oder Prag, die häufig von Eurowings Europe angeflogen würden, seien weniger stark betroffen. Überdurchschnittlich treffe es dagegen die deutschen Ziele. Allein in Düsseldorf, dem größten Standort von Eurowings, dürften nach Angaben des Flughafens 118 Flüge ausfallen. Weitere 60 Flüge sollten stattfinden. Am Flughafen Köln/Bonn wurden 61 der geplanten 90 Flüge gestrichen.
Die VC will mit dem Streik bessere Arbeitsbedingungen für die Piloten erzielen. Eine zentrale Forderung ist die Entlastung der Mitarbeiter beispielsweise durch eine Verringerung der maximalen Flugdienstzeiten. Der Streik soll um Mitternacht enden.