Nach einer Urabstimmung zu einem möglichen Pilotenstreik bei
der Lufthansa hat die Vereinigung Cockpit (VC) ihre Mitglieder nicht direkt zum Arbeitskampf aufgerufen. Heute werde nicht über konkrete Streikpläne entschieden, sagte eine Sprecherin der Gewerkschaft.
Ein Spitzentreffen zwischen der Gewerkschaft und Lufthansa hat demnach aber keine Lösung in dem Tarifkonflikt gebracht.
Laut Gewerkschaft habe die Gegenseite kein neues Angebot zur betrieblichen Altersvorsorge
vorgeschlagen. Für diese Woche seien weitere Gespräche geplant. Die Vereinigung Cockpit hielt den Druck aber hoch und sagte, dass Streiks jederzeit möglich seien.
Unmittelbar vor den Herbstferien sorgen sich viele Passagiere
um ihre Urlaubsflüge mit der Lufthansa-Kerngesellschaft. In der Vergangenheit
hatte das Unternehmen bei Pilotenstreiks nahezu alle geplanten Flüge abgesagt. Neben
einem sofortigen Streik könnten als Alternative die Verhandlungen zunächst
fortgesetzt werden.
Lufthansa-Management macht kein abschlussfähiges Angebot zur betrieblichen Altersvorsorge
VC-Präsident Andreas Pinheiro hatte am Dienstag das Lufthansa-Management aufgefordert, ein
abschlussfähiges Angebot zur betrieblichen Altersversorgung vorzulegen. Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann hatte
die Wiederaufnahme der Gespräche durch die Gewerkschaft begrüßt. Eine Lösung
könne nur am Verhandlungstisch gefunden werden, sagte Niggemann.
Bei der am Dienstag beendeten Urabstimmung hatten sich die
meisten Mitglieder für einen Arbeitskampf ausgesprochen. Aber: Bei der
Lufthansa-Passagiergesellschaft fiel die Zustimmung für einen Streik geringer
aus als bei der Frachttochter Lufthansa Cargo. Dennoch sind Streiks mittlerweile
jederzeit möglich, hatte Pinheiro gesagt. Am Montag hatte die Lufthansa angekündigt,
bis 2030 rund 4.000 Stellen in der Verwaltung abzubauen.