Lisa Herzog: „Ich habe den Begriff Liberalismus inzwischen fast aufgegeben“

Wir leben in Zeiten, die uns einiges Kopfzerbrechen bereiten. Deshalb fragen wir in der Serie „Worüber denken Sie gerade nach?“ führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Stimmen des öffentlichen Lebens, was sie gegenwärtig bedenkenswert finden. Die Fragen stellen Maja Beckers, Andrea Böhm, Christiane Grefe, Nils Markwardt, Peter Neumann, Elisabeth von Thadden, Lars Weisbrod oder Xifan Yang. Heute antwortet die Philosophin und Ökonomin Lisa Herzog.

ZEIT ONLINE: Lisa Herzog, worüber denken Sie gerade nach?

Lisa Herzog: Ich denke darüber nach, wie wir feststecken. Die Gesellschaft ist in einem alten Paradigma blockiert, dessen Zukunftsfähigkeit sich nicht mehr verteidigen lässt. Und trotzdem sitzt es so tief in unseren Institutionen, Gewohnheiten und Denkmustern, dass wir nicht hinausfinden. Es ist bedrückend zu sehen, dass wir offenbar gegenwärtig nicht in der Lage sind, daraus auszubrechen.

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