Wann
genau der klassische Liberalismus aufgehört hat, gegen den neuen
linken Autoritarismus zu kämpfen, lässt sich wahrscheinlich kaum datieren. Vielleicht ist
die bessere Frage sogar, ob er diesen Kampf überhaupt jemals aufgenommen hat. Wie
jedenfalls eine Niederlage aussieht, ist gerade wieder beispielhaft zu
beobachten, und zwar bei der Auseinandersetzung zwischen einem Heer von
Hochschullehrerinnen und -lehrern sowie der Bildungsministerin Bettina
Stark-Watzinger (FDP). Das Drama verlief nach einem seit Jahren bekannten
Muster: Der klassische Liberalismus (hier jetzt bitte mal bildhafte Großzügigkeit
walten lassen) hatte einen Punkt. Aber er verstand einfach nicht, ihn zu
machen.