Libanon: Welche Ziele verfolgt die Hisbollah?

Seit dem 7. Oktober 2023 stehen nicht nur Israel und der Gazastreifen
im Fokus, sondern auch der Südlibanon. Dort herrscht bislang die „Partei Gottes“ – die schiitische Hisbollah. Trotz religiöser Differenzen unterstützt sie den
Kampf der Hamas. Beiden Gruppierungen gilt der jüdische Staat als wichtigster
politischer Feind. Aus diesem Grund feuerte auch die Hisbollah im Anschluss
an den Überfall der Hamas im Oktober 2023 vermehrt Raketen
auf Israel ab.

Um gegen die Bedrohung aus dem Norden vorzugehen, hat Israel
seinen Kampf gegen die Hisbollah deutlich verstärkt. Im September wurden zunächst
Hunderte Hisbollah-Kämpfer durch Explosionen von Funkgeräten und Pagern
verletzt. Kurz darauf tötete die israelische Armee den langjährigen Hisbollah-Anführer
Hassan Nasrallah in Beirut und andere Führungsfiguren der Gruppierung. Anfang Oktober marschierten israelische Bodentruppen schließlich in den Süden des Libanon ein und gehen dort seitdem gegen die Miliz vor.

Was ist die Geschichte der Hisbollah? Welcher Ideologie
folgt sie heute? Und wie finanziert sie sich? Ein Überblick:

Was ist die Hisbollah?

Die Hisbollah („Partei Gottes“) ist eine komplexe schiitische Organisation im Libanon. Zum einen ist sie eine politische Partei, zum anderen verfügt sie über einen militärischen Arm, der von Deutschland und anderen Staaten als Terrororganisation eingestuft wird. Innerhalb des Libanon übernimmt sie an vielen Orten staatliche Aufgaben, wie den Betrieb von Krankenhäusern und Bildungseinrichtungen.

Gegründet wurde die Hisbollah 1982 von den iranischen Revolutionsgarden. Der Libanon befand sich damals seit sieben Jahren im Bürgerkrieg, verschiedene muslimische und christliche Milizen sowie die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) bekämpften sich. Die Nachbarländer Syrien und Israel schalteten sich in das Kriegsgeschehen ein und besetzten Teile des Landes.

Seit ihrer Gründung ist der Kampf gegen Israel das Hauptziel der Hisbollah. Zu Beginn agierte sie als kleine paramilitärische Guerillatruppe. Nachdem sie jedoch erfolgreich das Bild von sich verbreitet hatte, als einzige Widerstandsmacht gegen Israel vorzugehen, gewann sie die Sympathie vieler Libanesinnen und Libanesen. Vor allem Schiiten schlossen sich der Gruppierung an. Sie waren damals eine religiöse Minderheit im Land, viele fühlten sich nicht ausreichend politisch vertreten. In den Neunzigerjahren gelang der Hisbollah schließlich als Partei der Einzug ins libanesische Parlament, seit 2005 war sie immer wieder mit Ministern an der Regierung beteiligt.

Dank der Unterstützung des Iran hat sich die Hisbollah von einer kleinen libanesischen Miliz zu einem mächtigen regionalen Akteur entwickelt.

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Wer war Hassan Nasrallah?

Hassan Nasrallah leitete die Hisbollah von 1992 an als Generalsekretär. Er wuchs in einer schiitischen Familie im Südlibanon und in Beirut auf. Nach seinem Schulabschluss beschäftigte er sich intensiv mit dem Islam, studierte Theologie im Iran und im Irak, wo er den späteren Hisbollah-Mitgründer und Generalsekretär Abbas al-Mussawi kennenlernte. Nach dessen Tod wurde Nasrallah zu seinem Nachfolger ernannt.

Nasrallah galt als charismatischer Führer. Bekannt war er für seine langen und wortgewaltigen Reden, die er bisweilen auch für Inszenierungen nutzte. Während des Kriegs mit Israel 2006 etwa ließ er live während einer Rede ein Boot der israelischen Marine sprengen. Durch den Rückzug Israels aus dem Libanon im Jahr 2000 und den Krieg gegen Israel 2006 gelang es Nasrallah, seine Reputation in vielen arabischen Ländern zu stärken. Er inszenierte die Hisbollah als Widerstandspartei gegen Israels Besatzung im Libanon.

Von 2011 an litt Nasrallahs Ansehen in großen Teilen der libanesischen Bevölkerung jedoch zunehmend. Als er Tausende Kämpfer nach Syrien entsandte, um dort zugunsten des Diktators Baschar al-Assad in den syrischen Bürgerkrieg einzugreifen, wurde vielen bewusst: Die Hisbollah verfolgt nicht, wie sie stets behauptet, den „Widerstand“ gegen Israel, sondern agiert vor allem als Stellvertreterin des Iran.

Ende September gelang es dem israelischen Militär, das Hauptquartier der Hisbollah in einem Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut anzugreifen. Dabei wurde, neben anderen Führungsfiguren der Miliz, auch Nasrallah getötet.

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Welcher Ideologie folgt die Hisbollah?

Die Hisbollah ist eine islamistische und schiitische Gruppierung. Sie versteht sich als Schutzmacht der Schiiten im Libanon und folgt der größten schiitisch-muslimischen Strömung, der sogenannten Zwölfer-Schia. Zwölfer-Schiiten warten auf die Rückkehr des zwölften Imams Muhammad al-Mahir als messiasähnliche Figur.

Zudem funktioniert die Miliz nach dem Konzept der Herrschaft des Rechtsgelehrten (Welayat-e Faqih). Entwickelt wurde es 1970 von Ruhollah Chomeini, dem Ajatollah und Führer der Iranischen Revolution. Es ist bis heute die Grundlage des iranischen Regierungssystems und sieht vor, dass ein Religionsgelehrter in Abwesenheit des zwölften Imams den islamistischen Staat leitet. Diese Rolle hat aktuell Ajatollah Ali Chamenei inne, Nachfolger Chomeinis als geistliches und politisches Oberhaupt des Iran.

Die islamistische Ideologie der Hisbollah ist durchzogen von antisemitischen und antiwestlichen Versatzstücken. Ihre politischen Hauptfeinde sind die USA und Israel. Die Bekämpfung – und schlussendlich auch die Vernichtung – des jüdischen Staats gilt als eines ihrer wichtigsten ideologischen Ziele.  

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Wie finanziert sich die Hisbollah?

Die starke Unterstützung der Hisbollah durch den Iran ist weithin bekannt. Das Regime in Teheran stattete die Organisation seit ihrer Gründung sowohl mit Waffen als auch mit Geld aus. Schätzungen der US-Regierung zufolge schickte der Iran in den vergangenen Jahren jährlich Hunderte Millionen Dollar in den Libanon.

Doch die Hisbollah hat längst eine Vielzahl eigener Einnahmequellen erschlossen. So soll sie in kriminelle Geschäfte wie Geldwäsche und den Schmuggel von Drogen, Tabak und Diamanten verwickelt sein. Die libanesische Analystin Hanin Ghaddar ist für eine Studie des Washington Institute den Finanzströmen der Organisation gefolgt. „Wir sind darin zu dem Ergebnis gekommen, dass die Hisbollah von der Wirtschaftskrise im Libanon profitiert. Sie verdient zum Beispiel an Geldtransferunternehmen, wie OMT oder Western Union“, erklärte Ghaddar in einem Gespräch mit ZEIT ONLINE.

Mit der Finanz- und Wirtschaftskrise im Libanon ist auch die staatliche Versorgung der Haushalte mit Strom zusammengebrochen. Laut der Studie von Ghaddar verdient die Hisbollah auch Geld, indem sie in einigen Gegenden des Landes Stromgeneratoren stellt oder Kredite für Solarpanels vergibt. In den vergangenen Jahren nahm zudem der Handel mit der Aufputschdroge Captagon in den Ländern der Region zu. Die Analystin sagt, dass die Hisbollah auch an diesem Geschäft mitverdient.

Um die finanzielle Situation der Hisbollah zu schwächen, weitete Israel seine Offensive im Libanon jüngst auf Finanzeinrichtungen der Hisbollah aus. Sie gelten als ein wichtiger Machtpfeiler der Miliz. Ziel israelischer Angriffe waren unter anderem Zweigstellen der Vereinigung Al-Kard Al-Hassan, einer Art Bank der Hisbollah.

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Warum geht Israel militärisch gegen die Hisbollah vor?

Nach dem Angriff der Hamas und anderer islamistischer Gruppierungen aus dem Gazastreifen auf Israel am 7. Oktober 2023 wurde vielfach vor der Ausweitung des Konflikts in einen regionalen Krieg unter Beteiligung der Hisbollah gewarnt. Doch trotz ihrer Propaganda, Israel zerstören zu wollen, hielt sich die schiitische Miliz zunächst weitgehend zurück und konzentrierte sich auf Angriffe im israelisch-libanesischen Grenzgebiet. Infolge dieser Angriffe mussten Zehntausende Israelis ihre Häuser verlassen und wurden zu Binnenflüchtlingen.

Von September an verstärkte Israels Militär seine Aktivitäten gegen die Hisbollah, was schließlich zur Entsendung von israelischen Bodentruppen auf libanesisches Staatsgebiet führte. Begründet wird die israelische Offensive primär mit der Situation im Grenzgebiet. Israels Regierung will erreichen, dass die Bewohner des israelischen Nordens wieder in ihre Wohnorte zurückkehren können. Doch hinter dem militärischen Vorgehen Israels dürfte noch mehr stecken: Lange schon galt die Hisbollah als die größere Bedrohung für Israel als die Hamas. Das große und moderne Waffenarsenal der schiitischen Miliz würde, sollte es in vollem Umfang zum Einsatz kommen, eine weit größere Gefahr für Israels Bevölkerung bedeuten als die Raketenangriffe der Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihads aus dem Gazastreifen.

Israels Militär scheint mit seinen Aktivitäten im Libanon das Ziel zu verfolgen, gleichzeitig mit der Zerschlagung oder Schwächung der Hamas auch eine nachhaltige Schwächung der Hisbollah zu erreichen. Dies wäre zum einen ein großer Erfolg hinsichtlich der Sicherheit der israelischen Bevölkerung und zum anderen das Signal an das iranische Regime, dass Israel nicht vor umfangreichen Angriffen auf Verbündete des Iran zurückschreckt.

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Wie stark ist die Hisbollah militärisch?

Die militärische Schlagkraft der Hisbollah übertrifft nicht nur die der Hamas, sondern auch die vieler Nationen. Militäranalysten des Council on Foreign Relations in den USA gingen vor der israelischen Offensive gegen die Hisbollah davon aus, dass die Gruppierung über rund 20.000 aktive Kämpfer sowie ungefähr gleich viele Reservisten verfügte. 2021 behauptete der damalige Hisbollah-Chef Nasrallah, seine Miliz hätte mehr als 100.000 Kämpfer.

Schätzungen zufolge verfügte die Hisbollah bis vor Kurzem noch über Zehntausende Raketen, einige Analysten sprachen gar von bis zu 200.000 – darunter neben einfachen Artillerieraketen auch ballistische Raketen mit Präzisionssteuerung und großer Reichweite. Zum Waffenarsenal der Gruppierung sollen zudem Antischiffsraketen, Luftabwehrraketen, Angriffsdrohnen sowie Panzerabwehrraketen und weitere Infanterieausrüstung gehören. 

Die 2004 verabschiedete Resolution 1559 des UN-Sicherheitsrats sieht neben dem Abzug aller ausländischen Truppen aus dem Libanon auch die Entwaffnung und Auflösung aller Milizen vor. Demnach hätte auch die Hisbollah ihre Waffen abgeben müssen. Dieser Verpflichtung kam sie jedoch nie nach.

Wie stark die Hisbollah nach Ende der aktuell laufenden israelischen Offensive noch sein wird, ist nicht abzusehen. Klar ist bereits jetzt, dass Israels Militär der Hisbollah mit gezielten Angriffen auf ihr militärische und sonstige Infrastruktur deutlich schaden konnte.

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Wie groß ist die Macht der Hisbollah innerhalb des Libanon?

Als politische Partei verfügt die Hisbollah über erheblichen Einfluss im Land. 1992 wurde sie erstmals mit acht Mitgliedern in das libanesische Parlament gewählt. Um die Partei weiter in den politischen Mainstream führen zu können, änderte die Hisbollah 2009 ihr Parteimanifest: Sie reduzierte islamistische Aussagen und bezeichnete fortan die Schaffung einer „wahren Demokratie“ als ihr Ziel. 2018 bildete eine von der Hisbollah geführte Koalition die Regierung, die ihre Mehrheit allerdings bei der Parlamentswahl 2022 wieder verlor.

Die politische Macht der Hisbollah gründet primär auf ihrer militärischen Stärke. Unabhängig davon, wer an der Regierung ist, gilt deshalb im Libanon: Wichtige politische Entscheidungen werden zumeist mit der Hisbollah abgesprochen.

Gegenüber der Bevölkerung übernimmt die Hisbollah viele staatliche Aufgaben. Sie unterhält eigene Schulen, Gesundheitseinrichtungen und Jugendorganisationen sowie ihren eigenen TV-Sender Al-Manar. Mit der Bereitstellung günstiger Dienstleistungen versucht die Hisbollah, die Unterstützung vieler Libanesen zu gewinnen.

Gemäß der libanesischen Verfassung ist die Macht entlang der großen Religionsgruppen des Landes aufgeteilt. Auch das Wahlverhalten der Bevölkerung ist stark von ihrer Religion beeinflusst. Zur Beantwortung der Frage, wie hoch der Rückhalt der Hisbollah innerhalb der Bevölkerung ist, orientieren sich viele Menschen deshalb an der Anzahl schiitischer Libanesinnen und Libanesen. Aktuell liegt diese bei rund 30 Prozent, die Unterstützung der Hisbollah innerhalb der schiitischen Bevölkerung wurde vor Beginn der israelischen Offensive auf 89 Prozent geschätzt. Experten gehen jedoch davon aus, dass die Zahl weit niedriger sein dürfte – auch weil viele Schiiten der Hisbollah zwar nahestehen, ihre kriegerischen Handlungen jedoch nicht unterstützen.

Fest steht, dass die Hisbollah in den vergangenen Jahren deutlich an Zustimmung verloren hat. Ihre Kriegsbeteiligung in Syrien 2011 missfiel großen Teilen der libanesischen Bevölkerung, und auch während der Protestbewegung 2019 geriet die Hisbollah weiter unter Druck. Die Bevölkerung machte sie und ihre politischen Verbündeten für die Wirtschaftskrise des Landes verantwortlich. Viele Demonstranten forderten die Entwaffnung der Organisation.

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Wie sind die Verbindungen zwischen der Hisbollah und dem iranischen Regime?

Von Beginn an waren die ideologischen Verbindungen nach Teheran sowie die Unterstützung durch die Al-Kuds-Brigaden, eine Eliteeinheit der iranischen Revolutionsgarden, von großer Bedeutung für die Hisbollah. Das iranische Regime unternahm mit der Unterstützung der Hisbollah den Versuch, den Geist der Islamischen Revolution in den Libanon zu exportieren. Auch wenn eine Revolution nach iranischem Vorbild nicht gelang, wird die Hisbollah als das erfolgreichste Projekt der Al-Kuds-Brigaden bezeichnet.

Innenpolitisch ist die Hisbollah weitestgehend unabhängig vom Iran, bei außenpolitischen Entscheidungen gilt sie als wichtigster nicht staatlicher Verbündeter des Regimes in Teheran. Vor seinem Tod hatte Hisbollah-Generalsekretär Nasrallah enge persönliche Verbindungen zur geistlichen Führung des Iran sowie zur Führung der Al-Kuds-Brigaden. In mehreren regionalen Konflikten agierte die Hisbollah durch Ausbildung oder direkte militärische Eingriffe im Sinne des Iran.

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Welche außenpolitischen Ziele verfolgt die Hisbollah?

Das wichtigste außenpolitische Ziel der Hisbollah ist die Zerschlagung Israels – so zumindest lautet ihre Propaganda. Doch neben dem Konflikt mit dem israelischen Nachbarn war die Miliz auch an anderen Kriegen in der Region beteiligt. Im Krieg im Jemen unterstützt die Hisbollah seit Jahren die Huthis, trotz religiöser Differenzen. Der Iran führt über die Huthis einen Stellvertreterkrieg gegen Saudi-Arabien. Die Hisbollah unterstützt die Huthis unter anderem durch Ausbildung, geheimdienstliche Informationen und militärisches Know-how. 

In Syrien griff die Hisbollah-Miliz an der Seite des Machthabers Baschar al-Assad direkt in den Krieg ein – auf Geheiß des iranischen Regimes. 2013 entsandte die Miliz Tausende Kämpfer ins Nachbarland. Nicht nur konnte so die drohende Niederlage des Diktators abgewendet werden. Die Hisbollah nutzte ihre Präsenz zugleich für den Versuch, im Süden Syriens eine weitere auf Israel zielende Front zu eröffnen. Israel konnte diesen Versuch durch Luftangriffe weitgehend unterbinden. Grundsätzlich sind die außenpolitischen Ziele der Hisbollah eng verknüpft mit denen der iranischen Führung.

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Welche Verbindungen gibt es zwischen Hisbollah und Hamas?

Hisbollah und Hamas eint ihr politisches Ziel: der Kampf gegen Israel. Beide Gruppierungen sind Teil der sogenannten Achse des Widerstands, die vom Iran geführt wird. Wie die Hisbollah erhält auch die Hamas finanzielle Unterstützung und Waffen vom Iran. Die Gruppen sind im Austausch miteinander, in ihrer Kriegsführung gibt es Parallelen. Bereits vor dem aktuellen Krieg im Nahen Osten feuerte die Hisbollah gelegentlich Raketen auf Israel ab, um Solidarität mit der Hamas zu bekunden.

Trotz dieser Gemeinsamkeiten bezeichnen Analysten die Verbindungen beider Organisationen gern als „Zweckehe“, denn Hisbollah und Hamas haben starke ideologische Differenzen. Während die Hisbollah sich am schiitischen Islam orientiert, folgt die Hamas der sunnitischen Glaubenslehre. Das erklärt unter anderem, warum die Verbindungen zwischen dem Iran und der Hisbollah deutlich stärker sind als zwischen dem Iran und der Hamas. Obwohl die Hamas ebenfalls vom Iran finanziert wird, operiert sie tendenziell unabhängiger als die Hisbollah. Für die Hamas sind die Türkei und vor allem Katar wichtigere Partner. Differenzen gab es zwischen Hisbollah und Hamas auch in der Haltung zum Syrienkrieg.

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Seit dem 7. Oktober 2023 stehen nicht nur Israel und der Gazastreifen
im Fokus, sondern auch der Südlibanon. Dort herrscht bislang die „Partei Gottes“ – die schiitische Hisbollah. Trotz religiöser Differenzen unterstützt sie den
Kampf der Hamas. Beiden Gruppierungen gilt der jüdische Staat als wichtigster
politischer Feind. Aus diesem Grund feuerte auch die Hisbollah im Anschluss
an den Überfall der Hamas im Oktober 2023 vermehrt Raketen
auf Israel ab.

Um gegen die Bedrohung aus dem Norden vorzugehen, hat Israel
seinen Kampf gegen die Hisbollah deutlich verstärkt. Im September wurden zunächst
Hunderte Hisbollah-Kämpfer durch Explosionen von Funkgeräten und Pagern
verletzt. Kurz darauf tötete die israelische Armee den langjährigen Hisbollah-Anführer
Hassan Nasrallah in Beirut und andere Führungsfiguren der Gruppierung. Anfang Oktober marschierten israelische Bodentruppen schließlich in den Süden des Libanon ein und gehen dort seitdem gegen die Miliz vor.

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