Libanon: Mindestens zwölf Tote nachher israelischem Angriff in Beirut

Das israelische Militär hat eigenen Angaben zufolge einen gezielten Angriff in der libanesischen Hauptstadt Beirut ausgeführt. Dabei seien zwölf Menschen getötet worden, teilte das
libanesische Gesundheitsministerium mit. 66 weitere Menschen wurden demnach verletzt. Neun davon befänden sich in einem kritischen Zustand.

Dem libanesischen Zivilschutz zufolge stürzten im Beiruter Vorort Dahieh
zwei Wohngebäude ein. Die Such- und Rettungsarbeiten dauern demnach an.

Dem israelischen Militärfunk und weiteren Medien zufolge richtete sich der Angriff in Beirut gegen den ranghohen Hisbollah-Kommandeur Ibrahim Akil.
Der Chef der Eliteeinheit Radwan sei bei dem Angriff getötet worden, teilte Israels Armeesprecher Daniel Hagari mit. Auch aus Kreisen der Hisbollah hieß es, Akil sei bei dem Angriff getötet worden.
Die Miliz selbst hat seinen Tod bisher nicht offiziell bestätigt.

Akil galt bis zur gezielten Tötung des
Hisbollah-Militärchefs Fuad Schukr durch die israelische Armee im Juli
als zweithöchster Kommandeur der Terrormiliz. Er steht unter anderem auf der US-Fahndungsliste – für Informationen zu
seinem Aufenthaltsort hatten die Vereinigten Staaten eine Belohnung in
Millionenhöhe ausgelobt. Er soll in den Achtzigerjahren einer
Hisbollah-Zelle angehört haben, die sich zum Bombenanschlag auf die US-Botschaft in Beirut im April 1983 bekannte, bei dem 63 Menschen getötet worden waren. Auch für einen Anschlag auf eine US-Marinekaserne im Oktober 1983 mit mehr als 300 Toten soll er mitverantwortlich sein.

Hisbollah und Israel verstärken Angriffe

Die Spannungen zwischen Israel und der Hisbollah haben zuletzt
deutlich zugenommen. Am Dienstag und Mittwoch waren im Libanon Hunderte Pager und
Walkie-Talkies der Hisbollah-Miliz explodiert
. Bei den Explosionen wurden 37 Menschen getötet und
fast 3.000 verletzt.

Hisbollah-Anführer Hassan Nasrallah macht
Israel für die Explosionen der Kommunikationsgeräte verantwortlich und
drohte mit Vergeltung. Israel äußerte sich nicht zu den Explosionen,
kündigte aber an, den Kampf gegen die mit der radikalislamischen Hamas
im Gazastreifen verbündete Hisbollah fortzusetzen.

Am Freitag
verstärkten beide Seiten ihre Angriffe. Nach israelischen Angaben
feuerte die Hisbollah rund 140 Raketen binnen einer Stunde aus dem Libanon auf Israel ab. Zuvor hatten israelische Kampfjets nach Armeeangaben rund hundert Raketenwerfer der proiranischen Miliz im Libanon bombardiert.

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