Lebensmittelverschwendung: 59 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll? Das müsste nicht sein

Zum Beispiel im Hotel. Frühstücksbuffet, alles ist da: Rührei, Spiegelei, gekochtes Ei, Bacon, Lachs natürlich, außerdem Pfannkuchen, Brot und Brötchen sowieso. Die Quellen der Speisen scheinen nie zu versiegen, bis 10.30 Uhr wird nachgefüllt, dann schließt das Restaurant. Und das restliche Essen? Landet größtenteils im Müll.

Wobei Hotels selbstverständlich nur einer von vielen Schauplätzen sind, an denen sich dieses Elend täglich zuträgt. Entlang der gesamten Ernährungskette, vom Feld bis zum Esstisch, werden genießbare Lebensmittel systematisch verschwendet. In der EU werden laut EU-Kommission im Jahr fast 59 Millionen Tonnen weggeschmissen – entspricht rund 131 Kilogramm pro Kopf oder, in Geld ausgedrückt: etwa 132 Milliarden Euro. Man muss gar nicht erst den Welthunger bemühen, um das irre zu finden. Es reicht ein Blick auf die immensen Begleitkosten, die unsere auf Masse ausgerichtete Lebensmittelproduktion verursacht. Die Hälfte ihrer weltweiten Treibhausgasemissionen geht allein auf Abfälle und Verluste zurück. Der hohe Pestizideinsatz der konventionellen Landwirtschaft schadet der Artenvielfalt, und vielen Tieren in den Ställen geht es alles andere als gut. Unter dem Schlagwort „Ernährungssicherheit“ kann man Milchkühe mit Euterentzündungen und bedrohte Wildbienen vielleicht gerade noch rechtfertigen. Aber was, wenn ein Gutteil des so erzeugten Essens gar nicht dem hehren Ziel der Versorgung dient, sondern einfach in der Tonne endet?

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