Lawine: Suche nachher vermissten Deutschen in Tirol wird fortgesetzt

Stand: 02.11.2025 05:31 Uhr

Nach dem Lawinenabgang in Südtirol soll die Suche nach zwei vermissten deutschen Bergsteigern wieder aufgenommen werden. Die Bergwacht geht aber davon aus, dass sie „mit Sicherheit tot“ sind. Drei Leichen wurden bereits geborgen.

Nach dem Tod von mindestens drei deutschen Bergsteigern bei einem Lawinenunglück in Südtirol wird heute die Suche nach zwei Vermissten, eine Frau und ein Mann, fortgesetzt. Die Suche soll bei Tageslicht wieder anlaufen. Im Einsatz sind neben einem Hubschrauber auch Drohnen und Wärmebildkameras.

Ein Sprecher der zuständigen Bergwacht in Sulden sagte der tagesschau, dass die beiden Vermissten das Unglück mit Sicherheit nicht überlebt hätten, zumal sie rund 200 Meter in die Tiefe gestürzt seien. Beide kommen ebenfalls aus Deutschland. Die Suche hatte am Abend wegen der Dunkelheit unterbrochen werden müssen.

Bergsteiger waren in drei Gruppen unterwegs

Die Urlauber wurden am Samstag beim Aufstieg zur mehr als 3.500 Meter hohen Vertainspitze im Ortlergebirge von einer Schneelawine erfasst. Nach Angaben der Bergwacht waren sie unabhängig voneinander in drei Gruppen unterwegs: eine Dreiergruppe und zwei Zweiergruppen. Zwei Männer hätten das Unglück überlebt, sagte der Sprecher der Bergrettung Sulden, Olaf Reinstadler, am Abend der Nachrichtenagentur dpa.

Das Unglück ereignete sich der Bergwacht zufolge kurz vor 16.00 Uhr in der Nordwand unterhalb des Gipfels auf etwa 3.200 Metern Höhe. Zum Alter und zur Herkunft der Todesopfer gab es von offizieller Seite zunächst keine genaueren Angaben. Die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete, bei den geborgenen Toten handele es sich um zwei Männer und eine Frau im Alter zwischen etwa 30 und 50 Jahren.

Eigentlich keine „besonders große Lawinengefahr“

Dem Bergwacht-Sprecher zufolge bestand am Samstag keine besonders große Lawinengefahr. Möglicherweise habe sich die Lawine infolge starker Verwehungen gelöst, weil der neu gefallene Schnee noch nicht ausreichend mit dem Untergrund verbunden war. Unter Bergsteigern gilt die Nordwand als „hochalpine Eistour“, für die Seil und eine komplette Ausrüstung für Eisklettern erforderlich sind. Die Vertainspitze oberhalb von Sulden ist wegen ihrer Rundumsicht auf die anderen Berge ein viel bestiegener Gipfel.

Nach Angaben der Bergwacht waren zum Zeitpunkt des Unglücks in der Nordwand ansonsten keine Bergsteiger unterwegs. Südtirol gehört rund ums Jahr unter deutschen Urlaubern zu den besonders beliebten Gebieten in Italien. Höchster Berg der Region ist der Ortler mit 3.905 Metern. An den Rettungsarbeiten sind neben der Bergwacht auch die italienische Finanzpolizei und die Feuerwehr beteiligt.

Source: tagesschau.de