Kriegstagebuch | Kriegstagebuch aus Israel: Wie Taucher den Sauerstoff teilen

Meine regulären Vorträge in Israel sind alle abgesagt. Stattdessen soll ich über Hoffnung reden. Aber wo finde ich die?


„Die wahre Gefahr ist, dass wir uns an das Leiden gewöhnen.“ Freundinnen und Angehörige am Grab eines 22-jährigen israelischen Soldaten

Foto: Ahmad Gharabli/AFP/Getty Images


Je mehr einen die Realität hier verzweifeln lässt, so scheint es, wird das Bedürfnis nach Hoffnung größer. Ich werfe einen Blick auf den Monat Dezember in meinem Kalender: Alle meine regulären Vorträge wurden aufgrund des Krieges abgesagt, stattdessen soll ich Vorträge über Hoffnung halten. Hoffnung für Therapeut*innen. Hoffnung für Soldat*innen im Reservedienst. Hoffnung für Rabbis. Hoffnung für Ärzt*innen. Gib ihnen Hoffnung, werde ich gebeten. Und so muss ich, wieder und wieder, den Ort in mir suchen, an dem noch Hoffnung besteht.

Um zu hoffen, stelle ich mir manchmal die Zukunft vor. Stelle mir den „Tag danach“ vor: Die Geiseln, die nach Hause kommen. Die Reservesoldaten, die entlassen werden und zu ihren

Übersetzung aus dem Hebräischen: Lucia Engelbrecht

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