Krieg in Nahost: Antony Blinken ruft Israel und Hisbollah zur Deeskalation hinaus

Angesichts der anhaltenden Raketenangriffe der libanesischen Hisbollah auf Israel und der israelischen Gegenangriffe wächst die Angst vor einem regionalen Krieg in Nahost. Eine Eskalation des Konfliktes müsse verhindert werden, sagte US-Außenminister Antony Blinken am Donnerstag bei einem Treffen mit israelischen Regierungsvertretern in Washington.

Es müsse eine „diplomatische Lösung gefunden werden, die es den israelischen und libanesischen Familien erlaubt, in ihre Häuser zurückzukehren“, sagte Blinken laut Angaben seines Sprechers Matthew Miller bei dem Treffen mit Israels Nationalem Sicherheitsberater Zachi Hanegbi und dem israelischen Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer.

Angriffe und Gegenangriffe von Israel und der Hisbollah

Unterdessen gehen die Angriffe jedoch weiter: Die israelische Armee teilte mit, sie habe in der Nacht zum Freitag einen neuen Angriff aus dem Libanon abgewehrt. Libanesische Medien berichteten wiederum von wiederholten israelischen Luftangriffen auf den Südlibanon.

Die Hisbollah teilte bereits am Donnerstag mit, sie habe „Dutzende“ Raketen auf den Norden Israels abgefeuert. Es handele sich dabei um eine Vergeltungsmaßnahme für einen israelischen Angriff im Dorf Deir Kifa.

Die israelische Armee gab an, sie habe bei dem Angriff in Deir Kifa einen Hisbollah-Kämpfer getötet, der für die Planung und Ausführung von „Terroranschlägen gegen Israel“ verantwortlich gewesen sei und die Bodentruppen der Hisbollah befehligt habe. Die Hisbollah verkündete lediglich den Tod einer ihrer Kämpfer.

Hisbollah-Chef warnt auch Zypern

Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah hatte zuvor in einer Fernsehansprache gesagt, „der Feind weiß genau, dass wir uns auf das Schlimmste vorbereitet haben (…), und dass kein Ort (…) von unseren Raketen verschont bleiben wird“. Zudem warnte er das EU-Land Zypern davor, Israels Armee im Kriegsfall seine Flughäfen und Stützpunkte nutzen zu lassen.

Die zyprische Regierung teilte daraufhin mit, die Drohungen entbehrten „jeglicher Grundlage“. Zypern unterhalte „ausgezeichnete Beziehungen zu allen Ländern in der Region“, sei in keinen Konflikt verwickelt und „wird auch nicht in einen solchen verwickelt werden“.

Israel hat bereits Einsatzplan für Offensive im Libanon beschlossen

Die israelische Armeeführung hatte am Dienstag einen Einsatzplan für eine mögliche Offensive im Libanon beschlossen. Ranghohe Armeevertreter hätten bei einer gemeinsamem Lagebeurteilung im Nordkommando eine Offensive im Libanon „genehmigt und freigegeben“, teilte die Armee mit. Der israelische Außenminister Israel Katz drohte der Hisbollah mit ihrer Zerstörung in einem „umfassenden Krieg“.

Seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen vor mehr als acht Monaten feuert die vom Iran unterstützte und mit der Hamas verbündete Hisbollah Raketen und Drohnen auf Israel ab. Zehntausende Menschen in Israel mussten seitdem ihre Häuser verlassen. Israelischen Angaben zufolge wurden im Norden des Landes seitdem mindestens 15 Soldaten und elf Zivilisten getötet.

Israel reagiert auf den Beschuss verstärkt mit Angriffen auf Hisbollah-Stellungen im Südlibanon. Einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP zufolge wurden dabei im Libanon mindestens 479 Menschen getötet, darunter über 93 Zivilisten.

Angesichts der anhaltenden Raketenangriffe der libanesischen Hisbollah auf Israel und der israelischen Gegenangriffe wächst die Angst vor einem regionalen Krieg in Nahost. Eine Eskalation des Konfliktes müsse verhindert werden, sagte US-Außenminister Antony Blinken am Donnerstag bei einem Treffen mit israelischen Regierungsvertretern in Washington.

Es müsse eine „diplomatische Lösung gefunden werden, die es den israelischen und libanesischen Familien erlaubt, in ihre Häuser zurückzukehren“, sagte Blinken laut Angaben seines Sprechers Matthew Miller bei dem Treffen mit Israels Nationalem Sicherheitsberater Zachi Hanegbi und dem israelischen Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer.

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