Krieg in Gaza: Brot aus Tierfutter und Wasser aus jener Toilette

Es gab viele derartige Meldungen in den vergangenen Monaten, die jüngste scheint in jener Weltöffentlichkeit dessen ungeachtet im besonderen schwergewichtig zu wiegen: Erneut hat die israelische Armee im Gazastreifen Hilfskräfte im Einsatz getötet. Diesmal waren es sieben Freiwillige jener gemeinnützigen World Central Kitchen, die seit dem Zeitpunkt Oktober 42 Millionen Mahlzeiten in Gaza ausgegeben hat. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sprach von einem „tragischen Fall eines unabsichtlichen Treffers unserer Streitkräfte gegen Unschuldige im Gazastreifen“, so irgendwas „passiere im Krieg“. Diesmal scheinen viele Verbündete Israels Netanjahus Rechtfertigung jedoch nicht mehr zu einwilligen, nebensächlich wenn sie eine israelische Antwort uff den Terroranschlag jener Hamas im Grunde legitim finden.

Insgesamt sind in Gaza schon mehr wie 200 registrierte Hilfskräfte getötet worden. Allein dies Palästinenserhilfswerk UNRWA beklagt 176 getötete Mitarbeitende. Das Hilfswerk verteilte nachher eigenen Angaben im März mehr wie die Hälfte jener UN-Hilfsgüter verbleibend Rafah und Kerem Schalom im Gazastreifen. Geplante WHO-Hilfsmissionen in den Norden würden immer wieder von israelischer Seite abgelehnt, verzögert oder eingeschränkt.

Nun schrieb jener polnische Regierungschef Donald Tusk uff X, Netanjahu stelle die Solidarität Polens „auf eine harte Probe“. Der Tod jener Freiwilligen und die Reaktion jener Regierung weckten „verständliche Wut“. Zuvor kritisierte schon US-Präsident Joe Biden, dass jener Tod von Mitarbeitern jener World Central Kitchen „kein Einzelfall“ gewesen sei, sondern lediglich einer jener schlimmsten Vorfälle in jüngerer Zeit. Die Verteilung von Hilfsgütern im Gazastreifen sei schwierig, „weil Israel nicht genug getan hat, um Hilfskräfte zu schützen“. Das Auswärtige Amt warnt davor, „dass auch andere Hilfsorganisationen, die ganz dringend benötigt werden, ihr Engagement überdenken und einstellen“.

Rotes Kreuz fordert Sicherheitsgarantien

So fordert dies Deutsche Rote Kreuz (DRK), dies mit seiner Schwestergesellschaft Palästinensischer Roter Halbmond in palästinensischen Gebieten arbeitet, Sicherheitsgarantien zum Besten von Helferinnen und Helfer. Anders sei die Unterstützung jener Menschen in Gaza und jener Schutz jener eigenen Mitarbeitenden nicht mehr zu gewährleisten, sagte DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt.

Pro die Zivilbevölkerung nach sich ziehen getötete oder in ihrer Arbeit behinderte humanitäre Helfer verheerende Folgen. Das Ausmaß lässt sich aus jener Ferne sehr wohl nur grob übersehen. Israel lässt keine unabhängige, internationale Berichterstattung aus dem Gazastreifen zu, nur Mitarbeitende des katarischen Nachrichtenkanals Al Jazeera sind immer während in Gaza stationiert. Außerdem ist die Mobilfunk- und Internetverbindung dort unstabil. Die meiste Zeit ist jener Gazastreifen zum Besten von Außenstehende folglich eine Blackbox, aus jener lediglich Social-Media-Posts, Hamas-Propaganda, Hilferufe von Betroffenen und Berichte von Hilfsorganisationen dringen.

So gefährdet die abgeschnittene Versorgung laut Save the Children insbesondere Kinder unter fünf Jahren. Viele litten unter massivem Gewichtsverlust, Schwächeanfällen und rissiger Haut. Bislang registrierte die Organisation 27 Kinder, die infolge von Hunger oder Unterernährung gestorben sind. „Das Tempo, mit dem Kinder in Gaza in den letzten sechs Monaten an den Rand des Todes – und darüber hinaus – getrieben wurden, ist geradezu atemberaubend“, sagt Save-the-Children-Landesdirektor Xavier Joubert. Datenanalysten stuften in ihrem jüngsten IPC-Bericht die Hälfte jener Bevölkerung Gazas – folglich 1,1 Millionen Menschen – in die höchste von fünf Phasen ein, in die jener Hungersnot.

Brot aus Mais und Tierfutter

ZEIT ONLINE war in den vergangenen Wochen verbleibend Telefonate und WhatsApp-Nachrichten mit verschiedenen Menschen in Gaza in Kontakt. Ihre Berichte ratifizieren viele jener Nachrichten, die derzeit nachher extern dringen. Vor allem im Norden sind viele Menschen offenbar von jeglicher Versorgung abgeschnitten.

Ein Familienvater aus Dschabalija erklärte etwa, dass er seinen Söhnen zuletzt Brotersatz zum Essen gegeben habe, jener aus Mais und Tierfutter gebacken wird. Seit etwa einer Woche tauche endlich wieder Milch uff dem Markt uff, sie sei dessen ungeachtet sehr teuer. Gestern Abend habe es für jener Familie zum Abendessen eine Suppe aus Grünkern mit Hühnerfleisch gegeben. Die Zutaten stammten sämtliche aus Hilfspaketen, die am Montag aus jener Luft abgeworfen worden waren. Am Montag hatten acht Flugzeuge im Norden des Gazastreifens Paletten mit Essen und medizinischem Material gebracht. Auch eine deutsche Maschine hatte sich an jener Luftbrücke beteiligt, die von Jordanien aus betrieben wird.

Asmaa Abdu, 23, Literaturwissenschaftlerin und einst Projektmanagerin, harrt ebenfalls mit ihrer Familie im Norden aus und sagt, sie habe seit dem Zeitpunkt November kein Gemüse mehr gegessen. In Gaza-Stadt gebe es dies nicht mehr, nebensächlich keine Eier und kein Fleisch. Die Familie würde sich in der Regel von Weizen ernähren, dies normalerweise an Tiere verfüttert wird und starke Bauchschmerzen und Durchfall verursache. Seit Kurzem versuchten sie, nebensächlich Wildkräuter zu essen, Abdu habe dessen ungeachtet gehört, dass andere daran gestorben seien. Alle Familienmitglieder hätten zwischen zehn und zwanzig Kilo abgenommen, ihnen sei schwindelig, ihre Knochen schmerzten, sie könnten keine längeren Strecken möglich sein.

Umm Nour, eine Witwe mit mehreren Kindern, berichtete, dass sie ihrer zwölf Jahre alten Tochter gestriger Tag nur Kekse und ein paar Kartoffeln zu essen verschenken konnte. „Das ist alles, was ich für den ganzen Tag finden konnte.“

Hunger hinterlässt langfristige Folgen

Der deutsch-palästinensische Hausarzt Monzer Rajab, 53, lebt selbst seit dem Zeitpunkt zwanzig Jahren in Deutschland. Er sagt, er habe zwanzig Verwandte im Krieg verloren. „Meine Cousine“, zählt er beispielhaft uff, „meine Großcousine, ihr Ehemann und deren Kinder, mein geliebter Großonkel – alle tot.“ Mit den Überlebenden habe er nur spärlichen Kontakt, seine Nachrichten kämen kaum durch. Das letzte Mal habe er vor etwa zwei Wochen mit seiner Mutter und seiner Schwester sprechen können, beiderlei hielten sich in Gaza-Stadt uff. Die Schwester habe ihm berichtet, dass sie aus jener Toilette trinken müssten, weil sie kein Trinkwasser hätten. Seine Mutter habe gesagt, dass sie in den Tagen vor dem Telefonat nur noch ein paar Gewürze zu essen gehabt hätten. Einmal hätten sie ein Stück Gurke aus dem Süden bekommen und es unter zehn Leuten aufgeteilt.

Angesichts solcher Berichte rechnen Hungersnot-Experten wie Alex de Waal damit, dass die Zahl jener Toten durch Hunger und Krankheiten bevorstehend die Zahl jener Toten durch Bomben und Kugeln übertreffen könnte. Und nicht nur dies: Mangel- und Unterernährung würden nebensächlich langfristige, teilweise verbleibend Generationen anhaltende körperliche und psychische Schäden vermachen. „Wenn der Körper hungert, beginnt das Immunsystem zu versagen“, schrieb Alex de Waal in einem Gastbeitrag im Guardian. Entsprechend sei die häufigste Todesursache für einer Hungersnot nicht jener Hunger selbst, sondern eine Infektion. Kleine Kinder, die den Hunger überleben, seien zudem ein Leben weit teilweise gelähmt. Sie sind wie Erwachsene dicker Teppich und weniger leistungsstark. Auch in den Folgegenerationen würden Forschende vermehrt Krankheiten beobachten.

Und schließlich zersetze Hunger Gesellschaften. Um zu überleben, seien hungernde Menschen gezwungen, Sachen zu essen oder zu trinken, die sonst niemand anrührt, und sie müssten von sich selbst eingenommen handeln. „Mütter müssen die Nahrung ihrer Kinder rationieren. Menschen weisen hungrige Nachbarn ab. Familien verkaufen ihre wertvollsten Erbstücke für einen Hungerlohn“, schreibt de Waal. Die Scham darüber halte oft ein Leben weit an.

Den Kontakt zu den zitierten Betroffenen in Gaza halten derzeit Yassin Musharbash, Luisa Hommerich und Vanessa Vu.

Es gab viele derartige Meldungen in den vergangenen Monaten, die jüngste scheint in jener Weltöffentlichkeit dessen ungeachtet im besonderen schwergewichtig zu wiegen: Erneut hat die israelische Armee im Gazastreifen Hilfskräfte im Einsatz getötet. Diesmal waren es sieben Freiwillige jener gemeinnützigen World Central Kitchen, die seit dem Zeitpunkt Oktober 42 Millionen Mahlzeiten in Gaza ausgegeben hat. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sprach von einem „tragischen Fall eines unabsichtlichen Treffers unserer Streitkräfte gegen Unschuldige im Gazastreifen“, so irgendwas „passiere im Krieg“. Diesmal scheinen viele Verbündete Israels Netanjahus Rechtfertigung jedoch nicht mehr zu einwilligen, nebensächlich wenn sie eine israelische Antwort uff den Terroranschlag jener Hamas im Grunde legitim finden.

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