In den Verhandlungen um einen möglichen Friedensplan mit Russland ist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zu einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump in die USA aufgebrochen. Unterwegs sprach er über eine Messenger-App mit Journalisten. Mit Blick auf die Gespräche mit Trump über einen Friedensplan erklärte er, die Ukraine habe ihre „roten Linien“. Er sei aber sicher, dass ein Kompromiss gefunden werden könne. Zuletzt hatten sich die beiden Staatschefs widersprüchlich über den Verhandlungsstand geäußert.
Zudem soll vor dem Treffen in den USA noch ein Gespräch des ukrainischen Präsidenten mit seinen Verbündeten stattfinden. „Unterwegs werden wir einen Zwischenstopp in Kanada einlegen“, sagte Selenskyj. „Ich werde mich mit dem kanadischen Premierminister Carney treffen. Gemeinsam planen wir, online mit europäischen Staats- und Regierungschefs zu sprechen.“ Am Sonntag will der ukrainische Präsident dann mit Trump auf dessen privatem Anwesen Mar-a-Lago in Florida über eine von der ukrainischen Seite überarbeitete Version des US-Plans zur Beendigung des Krieges sprechen.
Selenskyj fordert US-Sicherheitsgarantien
Selenskyj betonte abermals die Bedeutung von US-Sicherheitsgarantien für den Friedensprozess. Sie seien der Schlüssel zum Frieden, sagte er. Der Umfang solcher Garantien hänge davon ab, was US-Präsident Donald Trump anzubieten bereit sei. Er hoffe auf einen Kompromiss, sagte Selenskyj.
Die USA hatten im November einen 28-Punkte-Plan vorgelegt. In seiner ursprünglichen Fassung kam dieser zahlreichen Forderungen Russlands entgegen und beinhaltete etwa umfangreiche Gebietsabtretungen der Ukraine. Nach Protest von der Regierung in Kyjiw und von den europäischen Staats- und Regierungschefs fanden in den vergangenen Wochen schließlich mehrere Gespräche zwischen Vertretern von USA, der Ukraine sowie den europäischen Verbündeten statt. Die ukrainische Seite übermittelte inzwischen eine überarbeitete Version an die Regierung in Washington. Insbesondere um die Frage von Sicherheitsgarantien gibt es Streitpunkte.
Auch zwischen Vertretern der USA und Russlands hatte es zuletzt Treffen gegeben.
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