Der Haushaltsausschuss des Bundestags hat ein Hilfspaket über 70 Millionen Euro für die Wärme- und Stromversorgung der Ukraine genehmigt. Durch die Gelder sollen kleinere Blockkraftheizwerke, Kesselanlagen, Generatoren und Solaranlagen für ukrainische Städte und Kommunen finanziert werden, teilte das Bundesentwicklungsministerium mit. Dies solle dazu beitragen, „dass die Menschen in der Ukraine in ihrer Heimat leben und den russischen Angriffen standhalten können“.
„Russland will mit seinen Angriffen auf die Energieversorgung die Ukrainerinnen und Ukrainer zermürben und vertreiben“, sagte Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD). „Wir unterstützen die Ukraine dabei, die Stromversorgung dezentral wiederaufzubauen, denn dann kann Russland sie nicht mehr so leicht zerstören.“
80 Prozent der Wärme- und mehr als ein Drittel der Wasserkraftwerke seien durch Russlands schwere Angriffe auf ukrainische Energieinfrastruktur in den letzten Monaten zerstört worden, teilte das Ministerium mit. Das ukrainische Energieministerium gehe davon aus, dass im Winter trotz Reparaturanstrengungen spürbare Stromabschaltungen nicht vermeidbar sind.
Die Folge sei, „dass Wohnungen wegen Kälte nicht mehr bewohnbar sind, Schulen schließen müssen, Fabriken nicht mehr produzieren können“, heißt es in der Erklärung des Ministeriums. „Gefrorene Wasserleitungen können bersten, sodass auch die Wasserversorgung in Gefahr ist.“
Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte auf der UN-Vollversammlung indes, dass Russland mittlerweile alle Wärmekraftwerke
der Ukraine sowie einen Großteil der Wasserkraftwerkskapazitäten
zerstört habe. Russlands Präsident Wladimir Putin wolle der Ukraine damit großes Leid zufügen und zum
Aufgeben bewegen. Er warf dem russischen Präsidenten auch vor, Angriffe auf Atomkraftwerke in der Ukraine zu planen.