Frü die jüngere Klientel spielt der Erlebnisfaktor beim Einkaufen eine besonders wichtige Rolle.
Die Konsumenten in Deutschland achten nach wie vor besonders auf den Preis. Andere Kriterien sind aber im Aufwind, so eine Studie der Unternehmensberatung OC&C. Bei der jüngeren Generation sieht das Bild jedoch etwas anders aus.
Deutschlands Konsumenten bleiben zwar preisbewusst, andere Faktoren haben beim Einkauf jedoch an Bedeutung gewonnen. Insbesondere bei der jungen Generation spielen der Spaß am Shopping, aber auch Empfehlungen aus dem sozialen Umfeld und die Nachhaltigkeit der Produkte eine wachsende Rolle. Das ist das Fazit einer Studie der internationalen Unternehmensberatung OC&C zum Konsumverhalten deutscher Verbraucher.
Rossman und dm bieten hohen Einkaufsspaß
Im Generationenvergleich stellten die Forscher deutliche Unterschiede zwischen der Gen Z und den älteren Generationen fest. Die Jahrgänge ab 1996 nannten fast doppelt so häufig Spaß als Hauptgrund für ihren Einkauf bei einer Marke als im Durchschnitt. Im Ranking der Händler, denen die Befragten ein besonders gutes Einkaufserlebnis beimaßen, steht Douglas mit 85,1 von 100 Punkten an der Spitze, gefolgt von dem Designermode-Händler Bestsecret. Auch reine Online-Player wie Temu, Amazon und Shein schneiden gut ab, die primär stationären dagegen fast durchweg weniger gut. Lediglich die Drogeriebetreiber dm und Rossmann landeten mit 78,3 beziehungsweise 77,3 Punkten auf den vorderen Plätzen.
In der Gen Z spielten bei der Wahl ihrer Einkaufsstätten jedoch auch zunehmend andere Faktoren eine Rolle. Die jüngere Generation sei mit dem Leistungsversprechen deutscher Händler weniger zufrieden, heißt es in der Studie. In Bezug auf das Vertrauen in Händler, eines der wichtigsten Kaufkriterien, hätten einige Aspekte verloren, insbesondere zuverlässige Produkte (minus 15 Prozent), transparente Kosten (minus 13 Prozent) und faire Preise (minus 9 Prozent). Im Gegenzug seien vor allem Nachhaltigkeit (plus 13 Prozent), ab er auch Empfehlungen durch Freunde und Familie (plus 9 Prozent) und Innovation (plus 9 Prozent) stärker in den Fokus gerückt.
Mehr Ausgaben für Erlebnisse, weniger für Materielles
Bei der Frage nach den geplanten Mehrausgaben für die kommenden zwölf Monate landeten Lebensmittel und Tierbedarf mit deutlichem Abstand auf dem ersten Platz. 27 Prozent der Befragten planen hier, ihre Ausgaben zu erhöhen, 1 Prozentpunkt mehr als im vorigen Jahr. Die Studienautoren führen das auf inflationsbedingte Preissteigerungen zurück.
Dahinter folgen bereits die „Erlebniskategorien“ Reisen (19 Prozent) und Fitness (12 Prozent). In Gebrauchsgüter wie Elektronik, Möbel und DIY wollen hingegen nur 1 Prozent der Befragten mehr Geld investieren, in Mode und Beauty-Produkte sogar 2 Prozent weniger. Der Trend zu Erlebniskategorien zu Lasten materieller Güter sei kein rein deutsches Phänomen, sondern auch in den anderen Ländern zu beobachten. Viele Verbraucher zögerten größere Anschaffungen hinaus oder verzichteten gleich auf nicht-essenzielle Einkäufe.
Dieser Text erschien zuerst auf www.lebensmittelzeitung.net.