Nordkorea hat zum ersten Mal seit fast einem Jahr eine Interkontinentalrakete getestet. Dabei handelte es sich Angaben der japanischen Regierung zufolge um den bislang längsten Testflug. Das nahe
der Hauptstadt Pjöngjang abgefeuerte Geschoss sei 86 Minuten in der Luft gewesen und schließlich
westlich der zu Japan gehörenden Insel Hokkaido ins offene Meer gestützt – nach
rund 1.000 Kilometern Flugstrecke, teilte das japanische Verteidigungsministerium mit. Demnach erreichte die Rakete eine Höhe von etwa 7.000 Kilometern.
Experten gehen davon aus, dass Nordkoreas
Interkontinentalraketen bei flacherem Abschusswinkel potenziell das
gesamte Festland der Vereinigten Staaten erreichen könnten. Die USA sind
die wichtigste Schutzmacht Japans und Südkoreas und unterhalten in
beiden Ländern große Militärstützpunkte.
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un bezeichnete den Raketenabschuss laut der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA als „angemessene militärische Aktion“. Der Test sei eine
Reaktion auf Provokationen feindlicher Kräfte in der Region und belege
„unseren Willen zur Gegenreaktion“.
Details
nannte Kim nicht, allerdings betrachtet Pjöngjang die militärische
Unterstützung der USA für Südkorea und die regelmäßigen Manöver ihrer
Streitkräfte ebenso als Affront wie den Kurs der südkoreanischen
Regierung im Dauerkonflikt der beiden Nachbarstaaten. Südkorea kündigte an, nach dem Raketenstart zusätzliche Sanktionen
gegen Nordkorea zu verhängen; Details wurden nicht genannt.
Südkoreanischer Geheimdienst warnt vor Atombombentest
Das jüngste Raketenmanöver erfolgt zu einem Zeitpunkt erhöhter Spannungen in der Region. Erst am Mittwoch warnte der südkoreanische Militärgeheimdienst während eines Treffens mit Abgeordneten davor, dass Nordkorea
kurz vor dem Testabschuss einer Langstreckenrakete stehe und
möglicherweise auch die Vorbereitungen für einen weiteren Atombombentest
abgeschlossen habe. Der bislang letzte – und insgesamt sechste – Atombombentest hatte 2017 weltweit große Besorgnis ausgelöst.
Starts
oder auch nur Tests von ballistischen Raketen, die je nach Bauart mit
einem Atomsprengkopf ausgerüstet werden können, sind dem international
weithin isolierten Land durch UN-Beschlüsse verboten. Nordkorea
unterliegt wegen seines Atomwaffen- und Raketenprogramms
internationalen Sanktionen, die Kims Führung aber immer wieder
missachtet.
Süd- und Nordkorea
sind seit dem Koreakrieg (1950-53) geteilt und werden durch eine
entmilitarisierte Zone getrennt. Bis heute haben die beiden
Nachbarländer keinen gemeinsamen Friedensvertrag unterzeichnet.
Nordkorea hat zum ersten Mal seit fast einem Jahr eine Interkontinentalrakete getestet. Dabei handelte es sich Angaben der japanischen Regierung zufolge um den bislang längsten Testflug. Das nahe
der Hauptstadt Pjöngjang abgefeuerte Geschoss sei 86 Minuten in der Luft gewesen und schließlich
westlich der zu Japan gehörenden Insel Hokkaido ins offene Meer gestützt – nach
rund 1.000 Kilometern Flugstrecke, teilte das japanische Verteidigungsministerium mit. Demnach erreichte die Rakete eine Höhe von etwa 7.000 Kilometern.