Marken investieren Millionen in prominente Botschafter. Gut – wenn die Basis dafür stimmt. Sonst ist es herausgeschmissenes Geld, meint TW-Redakteur Sebastian Wolf.
Brand Building
Das verspricht sich der Olymp-Chef von seinem neuen Testimonial
Kluge Investition in die Marke oder herausgeschmissenes Geld? Diese Frage stellt sich die Branche, nachdem Olymp-Inhaber und -Geschäftsführer Mark Bezner mit Matthew McConaughey erneut einen Hollywood-Star zum Gesicht seiner Marke gemacht hat. Für Bezner jedoch ist klar: Der Oscar-Preisträger wird den Hemdenspezialisten in Richtung Lifestyle-Marke führen.
Dass sie sich, der Marktlage zum Trotz, derart kostspielige Investments ins Marketing leisten können und wollen, verdanken sie dem gesunden Fundament, auf dem sie stehen. Denn im Unterschied zu Vorstößen anderer in der Vergangenheit, dienen bei ihnen die Stars und Sternchen nicht dazu, etwaige Schwächen bei Kernkompetenzen wie Produkt, Logistik oder Vertrieb zu kaschieren. Vielmehr geht es darum, dem intakten Gebilde noch die ein oder andere Etage oben drauf zu setzen. Zum einen, weil im Kerngeschäft Wholesale kontinuierlich Abnehmer verloren gehen und es für das eigene Retail-Geschäft, insbesondere im E-Commerce, einer gewissen Markenanziehung bedarf. Zum anderen, weil wie im Fall von Olymp Marktführerschaft in einem Spezialistenmarkt nicht mehr ausreicht, um über das bestehende Niveau hinaus zu wachsen.
Wer an die lukrativen Casual-Töpfe heran will, muss als Marke aufscheinen. Eigenschaften wie Produktexzellenz, Preis-Leistung und Verlässlichkeit sind dafür die nötige Basis, aber allein nicht ausreichend. Das weiß Olymp-Chef Mark Bezner und nimmt das Heft in die Hand. Er ist überzeugt: Um mit internationalen Lifestyle-Ikonen wie Tommy Hilfiger, Lacoste und Co. künftig um die Flächen im Handel zu ringen, braucht es ein Kaliber à la McConaughey. Die Handelspartner kann das Wettrüsten in puncto Marketing und Begehrlichkeit nur freuen.