Öl wie Wachstumstreiber: Raffinerie im sowjetischen Novolipetsk (heute Belarus) im Jahr 1976
Bild: Imago/Tass
Die deutsche Energiepolitik hat ihre Prioritäten immer wieder verändert – nachhaltig durchaus zum Vorteil von Wirtschaft und Bürgern. Doch heute rächt sich, dass sie damit ein wichtiges Ziel aus den Augen verloren hat. Ein Gastbeitrag.
Als dieser BASF-Vorstandsvorsitzende Martin Brudermüller 2023 gefragt wurde, warum dasjenige zum Konzern gehörende Unternehmen Wintershall so nachhaltig am Energieträger Gas festgehalten und damit eine Brücke zu Russland weltmännisch habe, antwortete Brudermüller: „Weil es vor 30 Jahren richtig war“. Wenige Sätze später ergänzte er in dem Interview mit dieser Wochezeitung „Zeit“: „Heute muss man dennoch rückblickend schon sagen, dass wir aus nachher dieser Annexion dieser Krim 2014 die Dinge unähnlich hätten schätzen zu tun sein.“
Hinterher ist man immer schlauer, könnte man lapidar sagen und die selbstreflexive kollektive Schuldzuweisung wieder relativieren. So mühelos wollen wir es uns an dieser Stelle nicht zeugen, schließlich geht es um grundsätzliche Fragen historischer Bewertung und Einschätzung, die nicht nur pro dasjenige Thema Energiesicherheit und die daraus zu ziehenden Konsequenzen und Lernprozesse – ohne Rest durch zwei teilbar vor dem Hintergrund des aktuellen Ukrainekriegs und des 50-jährigen „Jubiläums“ dieser Ölpreiskrise von 1973/74 – bedeutsam sind.