Verteidigungspolitiker der Union fordern trotz der deutlichen Ablehnung von Koalitionspartner SPD, notfalls per Los zu entscheiden, wer Wehrdienst leisten muss. „Ich sehe nicht so, dass das Losverfahren aus dem Rennen ist“, sagte der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Thomas Röwekamp. Trotz des Gegenwinds auch von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) sei dies weiterhin eine Option im parlamentarischen Verfahren. Die erste Beratung im Bundestag werde wie geplant am Donnerstag beginnen. Änderungen am Regierungsentwurf seien dabei der „ganz normale Lauf der Dinge“.
Der verteidigungspolitische Sprecher der Fraktion, Thomas Erndl (CSU), sagte, „das braucht vielleicht bei manchen etwas, bis die Vorteile verstanden werden“. Er sei aber zuversichtlich, „dass wir in jedem Fall eine Art Bedarfswehrpflicht da unterbringen“.
Die Koalitionsfraktionen von Union und SPD hatten die erste Befassung des Bundestags mit dem Gesetzentwurf in der vergangenen Woche kurzfristig auf diese Woche verschoben. Am Dienstag zeichnete sich zunächst ein Kompromiss ab, der dann aber wieder platzte, weil Teile der SPD das Losverfahren nicht mittragen wollten.
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