Klimafreundlicher Antrieb: Grünes Methanol zu Händen Containerschiffe

Die Reederei Hapag-Lloyd sichert sich eine erste Menge grünes Methanol, um einige Schiffe klimafreundlicher als bisher betreiben zu können. Das Unternehmen Goldwind mit Sitz in Peking soll langfristig jährlich 250.000 Tonnen grünes Methanol liefern. Dadurch würden bis zu 400.000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr eingespart, teilt Hapag-Lloyd mit. Gemessen an den Gesamtemissionen der gesamten Schiffsflotte von Hapag-Lloyd wäre das eine Einsparung von etwas mehr als 1,5 Prozent.

Aus Sicht von Hapag-Lloyd-Chef Rolf Habben Jansen ist das Lieferabkommen ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem „Netto-Null-Flottenbetrieb“, den sich die Hamburger Reederei bis zum Jahr 2045 vorgenommen hat. Schon bis zum Jahr 2030 sollen die Treibhausgasemissionen der Flotte im Vergleich zu 2022 um ein Drittel reduziert werden. Dabei arbeitet Hapag-Lloyd mehrgleisig. Erst vor kurzem kündigten die Hamburger an, 24 Containerschiffe mit Flüssiggas-Antrieb in Auftrag gegeben zu haben, die eines Tages womöglich auch mit Ammoniak betrieben werden. Die jetzt vereinbarte Methanol-Lieferung ist unter anderem für fünf Charter-Schiffe verplant, die Hapag-Lloyd zusammen mit dem Schiffseigner Seaspan auf einen Dual-Fuel-Antrieb umrüsten. Sollte kein Methanol zur Verfügung stehen, könnten sie mit Schiffsdiesel betrieben werden.

Global steht die Schifffahrt für knapp 3 Prozent der CO2-Emissionen

„Es ist und bleibt unser klarer Anspruch, bei der Transformation der Linienschifffahrt eine führende Rolle einzunehmen“, wird Habben Jansen in einer Mitteilung von Hapag-Lloyd zitiert. Global betrachtet, steht die Schifffahrt für knapp 3 Prozent der CO2-Emissionen. Der Branchenverband IMO (International Maritime Organisation) hat sich erst im Sommer 2023 darauf verständigt, bis „um das Jahr 2050“ die CO2-Emissionen auf Null zu reduzieren.

Das Angebot an grünem Methanol ist weltweit noch sehr gering. Hapag-Lloyd versucht nach eigenen Angaben, weitere Lieferanten zu gewinnen. Goldwind, bekannt vor allem als Konkurrent von Siemens Gamesa und Vestas im Geschäft mit Offshore-Windanlagen, will für die Lieferung an Hapag-Lloyd bis Ende 2027 eine Methanol-Fabrik bauen. Ab 2026 kommt eine erste Lieferung aus einer schon bestehenden benachbarten Fabrik.

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